Bei der Begrüssung sieht es wirklich so aus, als ob sich Erdmännchen küssen. Die Erdmännchen gehören zur Familie der Mangusten und leben im südlichen Teil Afrikas.
Nachwuchs
Diese kleinen Säugetiere leben in Kolonien von bis zu 30 Tieren. In der Regel paart sich in einer Kolonie nur das dominante Weibchen, während die anderen Weibchen eine "sterile" Helfer-Rolle annehmen. Manchmal geschieht es allerdings, dass neben dem dominanten Weibchen auch andere Weibchen Nachwuchs bekommen. In diesem Fall entsteht zwischen den Weibchen eine reproduktive Konkurrenz. Dann versuchen die Weibchen den Nachwuchs des jeweils anderen Weibchens in den ersten 24 Stunden nach der Geburt zu töten.
Wenn die Jungtiere die ersten Tage überleben, werden sie mit Unterstützung der Kolonie grossgezogen. Oft passen andere Erdmännchen auf den Nachwuchs des Alpha-Paares auf. Manchmal werden die Jungtiere sogar von anderen Weibchen gesäugt. Weil die Jungtiere für den Erhalt der Kolonie wichtig sind, kommt es vor, dass manche Mitglieder der Kolonie sogar ihr Leben für den Nachwuchs des dominanten Paares riskieren.
Das Leben im Bau
Der Bau in dem die Kolonie lebt, wird gemeinsam unterhalten. Erdmännchen können gut graben, trotzdem übernehmen sie in der Regel gerne den Bau der Erdhörnchen. Diesen müssen sie dann nur noch erweitern. Beim Graben können Erdmännchen ihre Ohren zuklappen. So kann der feine Sand nicht in die empfindlichen Gehörgänge der Tiere gelangen. Der Bau wird immer von einem oder mehreren Erdmännchen bewacht. Dazu stehen sie auf die Hinterbeine, um besser Ausschau halten zu können. Wenn Gefahr droht, stossen die Tiere als Warnsignal ein "Bellen" aus und verschwinden schnellstmöglich im Bau.
Die "Wächter" werden mehrmals täglich ausgewechselt. Während einige Tiere Wache halten, suchen andere nach Nahrung. Zum grössten Teil besteht die Nahrung der Erdmännchen aus Insekten. Manchmal stehen aber auch Vögel, Eidechsen, Skorpione und Eier auf dem Speiseplan. Erdmännchen können ohne Probleme Skorpione oder gar Schlangen verspeisen, da deren Gift sich nur schwach bis gar nicht auf das Nervensystem der Erdmännchen auswirkt. Wenn die Nahrung an einem Ort knapp wird, zieht die Kolonie weiter und sucht, beziehungsweise gräbt einen neuen Bau.
In der Wildnis können Erdmännchen bis zehn Jahre alt werden.