Traurige Nachrichten aus dem Khan Younis Zoo in Gaza: Für ein Tier kam die Hilfe des Vier Pfoten Rettungsteams leider zu spät: Nach der Ankunft des Vier Pfoten Teamleiters Dr. Amir Khalil in Amman, Jordanien, wurde er informiert, dass eines der Tiere, ein Dammhirsch-Baby, verstorben war. Es hatte sich offensichtlich verletzt. Die Wunde entzündete sich daraufhin so schwer, dass das Tier verstarb. Lokale Tierärzte hatten zwar versucht das Tier rasch zu behandeln, verfügten jedoch nicht über ausreichend Kenntnisse und Mittel, um das bereits stark geschwächte Tier, das in einem desolaten Käfig untergebracht war, angemessen zu versorgen.
"Dieser tragische Vorfall zeigt uns, wie akut die Notsituation im Khan Younis Zoo ist. Die Versorgungslage und die Infrastruktur sind dermassen schlecht, dass das Leben der Tiere stark gefährdet ist. Wir müssen diese Tiere jetzt dringend hier herausholen", so Dr. Amir Khalil. Zusätzlich wurde Dr. Khalil darüber informiert, dass die beiden Stachelschweine des Zoos aus ihren Gehegen entkommen konnten. "Vermutlich befinden sie sich noch auf dem Gelände. Wir werden alles versuchen, um sie wieder einzufangen."
Transfer steht kurz bevor
Dem Rettungsteam war es nach stundenlangem Warten an der Grenze spätnachts endlich gelungen, nach Gaza einzureisen und konnte heute früh erstmals die Lage im Zoo sondieren und mit logistischen Vorbereitungen beginnen. "Wir müssen 15 Tiere unterschiedlichster Spezies transferieren – Schildkröten, Adlerbussarde, einen Tiger – das allein ist organisatorisch ein riesiger Aufwand. Das Team vor Ort arbeitet bereits auf Hochtouren", so Julie Stillhart, Länderchefin Vier Pfoten Schweiz. Das Einsatzteam besteht aus mehreren Tierärzten sowie Mitarbeitenden, die für die logistischen Abläufe zuständig sind.
Das Ziel der Mission in Gaza bleibt unverändert, betont Dr. Khalil: Vier Pfoten wird die Zootiere aus dem Khan Younis Zoo befreien und sie in ein neues Zuhause transferieren. "Solange die Tiere nicht in unserer Obhut sind, ist ihre Sicherheit nicht gegeben. Daher müssen wir alles daran setzen, sie so rasch wie möglich da rauszuholen".