VW-Skandal: 128'802 Autos in der Schweiz betroffen

(Bildquelle: infoticker)

Zur Nachbesserung des Abgasverhaltens von Dieselfahrzeugen stellt die Volkswagen AG einen Aktionsplan vor. Das Mengengerüst der betroffenen Modelle wurde über das Wochenende identifiziert und parallel die Grundlagen für eine grossangelegte Umrüstaktion erarbeitet.

Die AMAG Automobil- und Motoren AG arbeitet dazu mit dem Bundesamt für Strassen (Astra) offen und umfassend zusammen, um den Sachverhalt schnell und vollumfänglich aufzuklären. Für Neuwagen mit Dieselantrieb EU5, die von möglichen Problemen betroffen sind, erlässt das Unternehmen einen sofortigen Verkaufsstopp - vor einem allfälligen Entzug der Typengenehmigung durch das Astra.

Eine interne Auswertung der Volkswagen AG ergab, dass in der Schweiz 128'802 bereits in Verkehr gesetzte Fahrzeuge betroffen sind. Diese Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Audi, Seat, Skoda und VW Nutzfahrzeuge bestimmter Baujahre und Modelle sind ausschliesslich mit Dieselmotoren des Typs EA 189 ausgestattet. Die Fahrzeuge sind weiterhin technisch sicher und fahrbereit. Es gilt unverändert, dass alle Neuwagen, die über die europaweit gültige EU6-Norm verfügen und alle Fahrzeuge mit Dieselmotoren, die nicht auf dem Typ EA 189 basieren, hiervon nicht betroffen sind.

Betroffene Kunden werden informiert

Mit dem Aktionsplan werden nun auch die betroffenen Kunden in einem ersten Schritt individuell informiert, dass das Abgasverhalten ihres Fahrzeugs nachgebessert werden muss. Dieser sieht ferner vor, dass Volkswagen und die weiteren Marken des Konzerns noch im Oktober den jeweiligen nationalen Zulassungsbehörden anhand von Referenzfahrzeugen die technischen Lösungen und deren Umsetzbarkeit demonstrieren und sich zunächst die Massnahmen genehmigen lässt, gestaffelt nach den jeweiligen Modellen mit Dieselmotoren des Typs EA 189. Anschliessend werden die Kunden individuell über die technische Lösung zur Nachbesserung ihres Fahrzeugs informiert und Werkstatt-Termine vereinbart.

Die AMAG hat zudem entschieden, für Neuwagen, die eventuell Modifikationen benötigen, mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres einen Verkaufsstopp zu erlassen. Dies betrifft lediglich wenige hundert Neuwagen, die aktuell noch an Lager sind. Diese Fahrzeuge werden nach erfolgten Modifikationen so schnell wie möglich wieder für den Verkauf freigegeben. Mit dieser sofortigen Entscheidung, die unabhängig von einem allfällig angekündigten Entzug der Typengenehmigung getroffen wurde, beweist das Unternehmen seine enge Kooperation mit dem Astra.