Die Afrika-Anlage im Zoo Basel lockt derzeit viele Besucherinnen und Besucher an. Der Grund dafür ist das Hengstfohlen Nyati (auf Deutsch: Büffel oder Einhorn), das am 19. Juni 2016 geboren worden ist. Mutter Chambura (11) hat damit bereits ihr fünftes Fohlen zur Welt gebracht. Der Vater ist Tibor (6). Nyati kam am frühen Morgen im Stall zur Welt. Der Tierpfleger hatte Glück und konnte bei der Geburt zuschauen.
Die Tragzeit beträgt bei den Zebras ein Jahr, die Geburten gehen relativ schnell. Während die Mutter auf dem Boden liegt, ist die restliche Herde in der Nähe und bewacht. Aussergewöhnlich ist, dass die Jungen bereits kurz nach der Geburt äusserst aktiv sind. Nach gut zehn Minuten stehen sie, nach weiteren zwanzig Minuten können sie bereits gehen und wiederum zehn Minuten später galoppieren - was gemäss Adrian Baumeyer, Kurator Afrika-Anlage, in der Natur für die Tiere "überlebenswichtig" ist.
In Mama's Obhut
In den ersten Tagen nach der Geburt hält die Mutter andere Herdenmitglieder in der Regel auf Distanz, bis sich eine starke Bindung zwischen Mutter und Fohlen ergibt. Nach der Geburt von Nyati gingen Mutter und Fohlen am zweiten Tag mit der ganzen Herde auf die Anlage. In der ersten Woche geschah dies jeweils unter Aufsicht, um zu verhindern, dass Nyati bei den ersten Gehversuchen in den Wassergraben fällt.
Fohlen werden während sechs bis acht Monaten gesäugt. Hengstfohlen müssen die Herde nach einem bis eineinhalb Jahren verlassen. Sie werden vom Vater verscheucht und schliessen sich in der Natur einer Junggesellen-Gruppe mit fünf bis zehn Hengsten an, wo sie zwischen drei und fünf Jahre bleiben. Danach fordern die Junggesellen die Hengste, die eine Herde mit mehreren Stuten anführen, immer wieder heraus. Zeigt der Hengst Schwächen, wird er vertrieben. Ein neuer Hengst übernimmt dann die Stutenherde.
Afrika-Anlage ist Gemeinschafts-Anlage
Die Afrika-Anlage im Zoo Basel ist eine Gemeinschafts-Anlage mit Zebras, Straussen und Flusspferden. Die Anlage wurde im Juli 1992 eröffnet. Zuerst zogen ein junges Flusspferd-Paar und eine kleine Zebra-Herde ein. Ein Jahr später kamen die Strausse dazu. Zwischen Zebras und Straussen auf der einen Seite und Flusspferden auf der anderen Seite besteht am Tag eine Abtrennung, so dass kein direkter Kontakt möglich ist. Über Nacht können dann entweder die Flusspferde oder die Zebras die Anlage nutzen.
Zebras sind in Ostafrika verbreitet. Ihre Lebensräume sind die Savanne und offene Wälder. Sie sind stark abhängig vom Wasser und müssen, um überleben zu können, praktisch jeden Tag trinken. Ernähren tun sie sich vorwiegend von Gräsern, Blättern und Rinden. Ihr auffälligstes Merkmal, das Streifenmuster, ist so einmalig wie ein menschlicher Fingerabdruck. Die Tiere erkennen sich an diesem Muster.
Zebras in der freien Natur: