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Altweibersommer - jetzt spinnen sie wieder

(Bildquelle: infoticker)

Im Zoo Basel sind die Spinnen fleissig bei der Arbeit, sei es in den Tierhäusern oder zwischen den Gehegen. Typisch für den Altweibersommer fliegen beim Zoospaziergang feine Spinnfäden durch die Luft. Es sind die Fäden der Baldachinspinnen, die zu den Radnetzspinnen zählen. Im Zoo Basel warten auch...

Im Altweibersommer sind im Zoo Basel zwischen den Gehegen besonders viele Spinnfäden zu beobachten. Dies ist typisch für den Altweibersommer, eine spätsommerliche Schönwetterperiode mit stabil warmem, sonnigem Wetter. Der Altweibersommer verdankt seinen Namen nämlich den Spinnen:

Die Baldachinspinnen, die im Herbst an Fäden durch die Luft segeln, "weiben" ihre Spinnfäden, was aus dem Althochdeutschen abgeleitet so viel wie "weben" oder "das Knüpfen der Spinnweben" bedeutet. Zugleich erinnert der Flugfaden, an dem die Spinnen durch die Luft schweben, an das graue Haar alter Frauen.

Die Riesenspinne

Im Zoo Basel ist das Weben von Spinnfäden besonders schön im Etoscha-Haus zu beobachten. Dort sitzen die Seidenspinnen auf kunstvollen Netzen, die in der Natur einen Durchmesser von bis zu drei Metern erreichen. Die Seidenspinne ist ein Riese unter den meist kleinen Spinnentieren. Ihre Beine sind 20 Zentimeter lang und ihr Körper misst rund sechs Zentimeter.

Die Spinnseide wird von einer Drüse am Hinterleib der Spinne produziert. Wer genau hinschaut, kann den aus der Spinndrüse austretenden Faden mit eigenen Augen sehen. Für den Bau des Netzes braucht die Spinne rund zwei Stunden und setzt sich dann kopfüber in seine Mitte. Sie verlässt es nur selten und repariert es, wenn nötig.

Beutefang im Netz

Spinnfäden müssen extrem reissfest und gleichzeitig flexibel sein. Ein ins Netz fliegendes Insekt soll nicht einfach abprallen, sondern hängen bleiben. An den Erschütterungen im Netz erkennt die Spinne, an welcher Stelle die Beute hängengeblieben ist. Sofort eilt sie herbei, umwickelt die Beute mit Fäden und tötet sie mit einem Giftbiss.

Mit dem Gift werden Verdauungssäfte in den Beutekörper gespritzt. Da Spinnen keinen Kauapparat besitzen, können sie ihre Beute nicht auffressen, sondern saugen sie mit ihrem Saugmagen auf. Landen viele Insekten im Netz, legt die Spinne die Beutepakete als Vorräte an.

Fliegen ohne Flügel


Dank der Fäden können sich Spinnen auch sehr weit verbreiten. Die Jungspinnen diverser Spinnenarten haben zwar keine Flügel, sondern sie benutzen den langen, feinen Spinnfaden als Segel im Wind. So lassen sie sich bis zu mehrere Kilometer weit transportieren und überqueren Berge, Meere und Wüsten. Deshalb findet man verwandte Spinnenarten auch fast überall auf der Welt.

Die Schwarzen Witwen, die im Zolli im Haus Australis zu sehen sind, kommen beispielsweise auf allen Kontinenten ausser der Antarktis vor.