Auch in der Schweiz - Tierquälerei im Schweinestall
17.10.2019 | 09:06
Solche Bilder hat die Schweiz noch nie gesehen: Schweine werden an Schwanz und Ohren durch die Luft geworfen, mit verbotenen Stromschlägen getrieben, getreten und geschlagen. Das zeigen verdeckte Aufnahmen der Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF).
Zwei stämmige Kerle packen ein Schwein an Schwanz und Ohren und werfen es in eine alte Schubkarre. Zusammen mit verängstigten Artgenossen wird es schliesslich zum Schlachttransporter gekarrt. Dort werden sie wiederum an den Ohren gezerrt sowie geschlagen und getreten. Es sind verstörende Bilder, die die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) aufdeckt.
Das ist kein Einzelfall. Auch auf anderen Höfen werden die Schweine mit einem verbotenen Stromtreiber malträtiert oder ihnen werden vor ihrem Abtransport die Ohrmarke reingeknipst, die eigentlich stets vorhanden sein sollten. Die verdeckten Aufnahmen stammen von 5 Betrieben in der Schweiz. Bei 4 dokumentiert TIF teils schwere Vergehen gegen das Tierschutzgesetz.
«Eine notorische Skandalindustrie»
TIF-Präsident Tobias Sennhauser erstaunen die Missstände nicht. «Die Tierindustrie ist eine notorische Skandalindustrie», so Sennhauser. Seit Hefenhofen im 2017 wurden zwar die Betriebe drei Mal öfter unangemeldet kontrolliert. Dennoch halten sich viele Bäuer*innen nicht an die Regeln. Laut Sennhauser liegt der Fehler im System der Tiernutzung. «Wo Tiere genutzt werden, gibt es Missstände». TIF plädiert für einen Paradigmenwechsel: Tiere sollen vom menschlichen Nutzungsanspruch befreit werden. Ziel ist die Abschaffung der Nutztierhaltung.
TIF pocht auf Eigeninitiative: Wer Tiere mag, soll sie vom Teller streichen. Den Einstieg in die vegane Lebensweise erleichtert die Tierrechtsorganisation mit einer [Vegan Challenge]https://www.vegan-challenge.ch/), die seit 2018 1000-fach durchgeführt wurde. Pflanzliche Ernährung komme direkt den Tieren zugute: «Das glücklichste Schwein ist jenes, das nicht getötet wird», so Sennhauser.