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Bergsturz Pizzo Cengalo - grosse Welle der Solidarität

CC0 Creative Commons (Bildquelle: Saramukitza )

Der Bergsturz und die Murgänge vom August 2017 haben in Bondo erhebliche Schäden an Gebäuden, der Landschaft und an der Infrastruktur verursacht. Die Sammelaktion der Hilfswerke und der Gemeinde hat in der Bevölkerung eine grosse Welle der Solidarität ausgelöst. Es gingen über 14 Millionen Franken an Unterstützungsbeiträgen ein. Davon konnten bislang 2,1 Millionen Franken zugewiesen werden.

Schweizweit zeigte sich eine grosse Solidarität mit den Geschädigten in Bondo. Insgesamt wurden über 14 Millionen Franken gespendet. Die Spendengelder setzen sich wie folgt zusammen:

Diese Spenden werden subsidiär eingesetzt, das heisst, zuerst werden Subventionsbeiträge der öffentlichen Hand sowie Leistungen der Versicherungen, des Schweizerischen Elementarschädenfonds, der Elementarschadenkasse Graubünden oder anderen Geldgebern ausbezahlt. Die Gebäudeversicherung Graubünden beispielsweise steuerte an die Schäden von Liegenschaften bisher rund 13 Millionen Franken bei. Erst in einem zweiten Schritt werden dann die Spendengelder verteilt.

Spendenkommission sorgt für gerechte Verteilung

Für die Verteilung der Spendengelder wurde eine Spendenkommission aus Vertretern von Hilfswerken, der Gemeinde, der Gebäudeversicherung und des Kantons eingesetzt. Diese Kommission beurteilt die Unterstützungsgesuche der Betroffenen, sorgt für eine gerechte Verteilung der Spenden und dokumentiert die Verwendung der Gelder.

Die Abklärungen der Spendenkommission und die Prüfung der Gesuche erweisen sich als zeitintensiv. In erster Linie werden die Spendengelder zur Sicherung der wirtschaftlichen Existenz oder bei ausserordentlich hohen Belastungen eingesetzt. Teilweise sind die Spendengelder auch zweckbestimmt. In diesen Fällen werden die Beiträge entsprechend verwendet. Bevor jedoch die Versicherungsleistungen nicht vollumfänglich festgesetzt sind, können auch keine Spendengelder ausgerichtet werden. Bislang wurden insgesamt 2,1 Millionen Franken an Spendengeldern ausbezahlt.

Spenden an Private und Gewerbe

In den ersten Wochen nach dem Bergsturz konnte rasch und unbürokratisch Soforthilfe mit einem Betrag von 164'000 Franken geleistet werden. In einer zweiten Phase wurden Dutzende Gesuche geprüft und insgesamt rund 380'000 Franken ausgerichtet. Bis jetzt konnten somit Beiträge im Umfang von 544'000 Franken an Privatpersonen, Gewerbebetriebe und Vereine bezahlt werden. Diese Gelder der Glückskette wurden im Rahmen von Soforthilfe, Überbrückungshilfe und Beiträgen an Restkosten bewilligt.

Spenden an die Gemeinde

Die Gemeinde Bregaglia investierte für Sofortmassnahmen und für die Instandstellung ihrer Infrastruktur bis jetzt rund 15 Millionen Franken. Die Subventionen von Bund und Kanton belaufen sich auf 9,9 Millionen Franken. Die Privatversicherung der Gemeinde und die Gebäudeversicherung Graubünden bezahlten 2,9 Millionen Franken. Zur Deckung der Restkosten der Gemeinde können ebenfalls Spendengelder eingesetzt werden. Die bisher gesprochenen Beiträge in der Höhe von 1'539'500 Franken setzen sich zusammen aus 650'000 Franken der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden, 387'000 Franken der Glückskette, 50'000 Franken der Caritas Schweiz sowie 452'500 Franken aus dem Spendenkonto der Gemeinde.

Hohe Restkosten für die Gemeinde

Nach wie vor sind die effektiven Kosten des Naturereignisses beziehungsweise dessen Folgen nicht abschliessend klar, weil diese im Zusammenhang mit dem Verlauf des Wiederaufbaus in Bondo stehen. Im Zeitraum 2019-2023 wird die Gemeinde für den Wiederaufbau der Infrastruktur, für die Schutzmassnahmen sowie für neue Brücken, Strassen und Wanderwege mit mutmasslichen Kosten von rund 30 Millionen Franken konfrontiert sein. Die Kosten werden von Bund und Kanton subventioniert. In Ergänzung dazu werden die Spendengelder zur Milderung der Restkosten der Gemeinde eingesetzt.

Die Spendenkommission dankt im Namen der Gemeinde Bregaglia, der betroffenen Bevölkerung und des Kantons Graubünden für die grosse Solidarität, welche die Schweizer Bevölkerung, die Hilfswerke und die staatlichen Institutionen geleistet haben und noch leisten werden.