China - Bitcoin wird wieder als Eigentum eingestuft
07.08.2019 | 09:42
Nun hat der Bitcoin vom zweiten chinesischen Gericht wieder eine legale Anerkennung erhalten. Eine Entscheidung, die besonders den Krypto-Befürwortern gefallen wird: China mag wohl die für den Bitcoin schwierigste Umgebung sein - die Entscheidung könnte jetzt aber sehr wohl für frischen Wind und somit für einen neuen Höhenflug der Kryptowährung sorgen.
Viele Bitcoin-Fans sind sogar der Meinung, im „Reich der Mitte“ würde nun der langersehnte „Krypto-Frühling“ vor der Tür stehen. Es gibt aber auch kritische Stimmen, die überzeugt sind, dass das Urteil des Gerichts keine spürbaren Auswirkungen haben wird.
Bitcoin stellt keine offizielle Alternative zur chinesischen Landeswährung dar
Ein Gericht in Hangzhou hat die Kryptowährung wieder „zu legalem Besitz“ erklärt. Das Urteil wurde bereits von der Zentralbank des Landes, der chinesischen Volksbank, bestätigt. Die Richter haben sich jedoch dagegen ausgesprochen, den Bitcoin zu einer legalen Währung zu machen. Somit gibt es weiterhin keine Renminbi-Alternative.
Lange Zeit sah es so aus, als würde der Bitcoin in China, ausgelöst durch eine über zwei Jahre alte Kampfansage aus Peking, keine Luft mehr bekommen. Die gesetzlichen Bandagen waren derart streng gewickelt, sodass die Kryptowährung beinahe von der Bildfläche verschwunden ist. Nun dürfen sich die Krypto-Fans aber auf bessere Zeiten freuen: Das Gericht der Handelsmetropole und Küstenstadt Hangzhou hat den Bitcoin am 18. Juli zu „legalem virtuellen Besitz“ erklärt.
Wird sich nun was ändern?
Folgt man dem Urteil des Gerichts, so sei der Bitcoin ein ausgesprochen knapp bemessener Wertgegenstand und somit eine mögliche Handelsware, für die in weiterer Folge auch Eigentumsrechte gelten müssen. Ein kleiner Wermutstropfen: Die Richter entschieden, dass der Bitcoin weiterhin keine legale Währung sei - das heisst, in China gibt es keine offizielle Währungsalternative zum Renminbi. Das wird sich, so die Experten und Beobachter, auch in naher Zukunft wohl nicht ändern.
Das Urteil des Gerichts wurde von Seiten der Währungshüte bereits bestätigt. „Es handelt sich beim Bitcoin um virtuelles Eigentum, jedoch nicht um Fiatgeld“, so ein Vertreter der Zentralbank. „Ein eindeutiges Signal dafür, dass nun auch die Finanzbehörden beginnen, die Kontrolle gegenüber Kryptowährungen zu lockern“, so Cao Yin, ein chinesischer Blockchain-Experte.
All jene, die mit der chinesischen Regulierungssituation vertraut sind, wissen jedoch, dass der Richterspruch aber wohl keine grossen Veränderungen mit sich bringen wird. Letztes Jahr urteilte ein Gericht in Shenzhen darüber, dass den Bitcoin-Besitzern ein gesetzlicher Schutzanspruch zugesprochen werden muss - bislang ist jedoch nichts passiert.
Bitcoin: Höhenflug geht weiter
Für die nahe Zukunft, so ein paar China-Experten, darf von Seiten der chinesischen Behörden keine massgebliche Kursänderung erwartet werden. Anders hingegen, wenn man einen Blick auf die Preisentwicklung des Bitcoin wirft. Wer zu Beginn des Jahres über Bitcoin Profit in die Kryptowährung investiert hat, der darf sich über einen ordentlichen Gewinn freuen: Im Januar bewegte sich der Bitcoin bei 3.500 US Dollar - Ende Juni schoss die Kryptowährung auf fast 14.000 US Dollar. Auch wenn es danach zu einer Korrektur kam, so liegt der Bitcoin noch immer im Bereich der 10.000 US Dollar - somit hat der Bitcoin in rund acht Monaten ein Plus von rund 6.500 US Dollar verbuchen können.
Folgt man den aktuellen Prognosen, so ist der Höhenflug des Bitcoin aber noch lange nicht zu Ende. Zahlreiche Analysten sind überzeugt, dass die Kryptowährung demnächst die 20.000 US Dollar-Hürde überspringen kann - einige Experten sehen den Bitcoin sogar schon bei über 50.000 US Dollar.
Das Umfeld, in dem sich die Kryptowährungen befinden, ist ausgesprochen gut. Einerseits akzeptieren immer mehr Unternehmen Kryptowährungen, andererseits hat Facebook mit Libra dafür gesorgt, dass sich noch mehr Menschen für den Markt interessieren.
Plant China jetzt sogar eine eigene Kryptowährung?
Aber nicht nur Facebook will mit einer eigenen Währung punkten - auch die chinesische Zentralbank spielt mit dem Gedanken, demnächst eine eigene Digitalwährung auf den Markt zu bringen. Jedoch wird diese Währung nicht mit den dezentralen Kryptowährungen vergleichbar sein - laut ersten Informationen soll die chinesische digitale Währung von Seiten des Staats kontrolliert werden.