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Coronakrise – Gespräche zwischen Lombardei und Graubünden

Videokonferenz (Bildquelle: Staatskanzlei Graubünden)

Regierungspräsident Christian Rathgeb hat heute mit Massimo Sertori, Regierungsmitglied (Assessore) der Region Lombardei für öffentliche Körperschaften, Berggebiete und Beziehungen zur Eidgenossenschaft, Gespräche über die Bekämpfung der Coronakrise geführt. Dabei wurden insbesondere die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Virus erörtert.

Der Regierungspräsident drückte Massimo Sertori in der Videokonferenz tiefe Betroffenheit und das Mitgefühl der Regierung für die schwierige Situation in Italien, insbesondere in der Lombardei, aus. Die beiden Regierungsmitglieder erörterten anschliessend die getroffenen Massnahmen der beiden Länder zu Bekämpfung des Coronavirus. Der Schutz der Bevölkerung, insbesondere auch der Arbeitnehmenden, hat in dieser ausserordentlichen Situation für die Behörden beidseits der Grenze oberste Priorität.

Im Gespräch wurde die Bedeutung der Grenzgängerinnen und Grenzgänger für die Bündner Südtäler und Italien unterstrichen. Das Puschlav, das Bergell und das Veltlin sind sprachlich und wirtschaftlich eng miteinander verbunden. Den Schutz der Arbeitnehmenden und die Sicherung der Arbeitsplätze in den Bündner Südtälern liegen im Interesse aller.

Die Gesprächspartner kamen überein, die Kontrollen der Hygiene- und Schutzmassnahmen in den Südtälern, insbesondere mit dem Fokus auf kleinere Unternehmen, nochmals zu intensivieren. Die Regierung fordert alle Arbeitgeber auf, die Hygiene- und Schutzmassnahmen rigoros einzuhalten, nicht nur während der Arbeit, sondern auch während der ganzen Tagesstruktur. Hierzu bittet sie die Wirtschaftsverbände um Unterstützung und Sensibilisierung ihrer Mitglieder. Weiter prüft der Kanton die Bereitstellung von kostengünstigem Wohnraum für die Grenzgängerinnen und Grenzgänger im Bergell und im Puschlav.

Die von italienischer Seite geforderte Messung der Temperatur der Grenzgängerinnen und Grenzgänger an der Grenze ist auf der Schweizer Seite aus rechtlichen Gründen nicht möglich.

Es wurde darauf hingewiesen, dass in der Schweiz die Kompetenzen für Schutzmassnahmen seit Ausrufung der ausserordentlichen Lage anfangs März beim Bund liegen. Die Einhaltung der Hygiene- und Schutzmassnahmen in der Öffentlichkeit und in Betrieben wird sowohl in der Schweiz als auch in Italien intensiv kontrolliert. Beide Seiten begrüssten den konstruktiven Austausch und sicherten zu, den Dialog weiter aufrechtzuerhalten.