Daten-Krake Auto – TCS informiert über Datenschutzfragen
06.10.2014 | 08:41
Auch am eben eröffneten Autosalon Paris präsentieren zahlreiche Hersteller wieder technische Neuerungen. Moderne Fahrzeugsysteme erfassen eine Vielzahl von Daten ohne Kenntnis der Autofahrer – der «gläserne Autofahrer» ist bereits heute Realität. Die Entwicklungen bei der Fahrzeugelektronik haben...
Auch am eben eröffneten Autosalon Paris präsentieren zahlreiche Hersteller wieder technische Neuerungen. Moderne Fahrzeugsysteme erfassen eine Vielzahl von Daten ohne Kenntnis der Autofahrer – der «gläserne Autofahrer» ist bereits heute Realität. Die Entwicklungen bei der Fahrzeugelektronik haben einen wertvollen Beitrag zur Verkehrssicherheit geleistet, werfen zunehmend aber auch Fragen bezüglich dem Datenschutz auf. Der TCS hat zusammen mit der Fédération Internationale de l'Automobile (FIA) ein entsprechendes Informationsvideo publiziert.
Wie der Autosalon Paris zeigt, steht das Streben nach Sicherheit und Komfort bei der Entwicklung moderner Fahrzeuge auch weiterhin im Fokus: ABS, GPS und Internet sind schon längst Standard. Bordcomputer sowie eine Vielzahl von Sensoren und Kameras helfen beim Handling und überwachen Auto und Fahrer permanent. Verschiedene Fahrzeugsysteme kontrollieren sich selbst sowie den gesamten Fahrbetrieb und kommunizieren direkt mit dem Fahrer oder selbstständig auch mit der Aussenwelt. So etwa auch das Notrufsystem "eCall", welches im Notfall automatisch Fahrzeug- und Positionsdaten an eine Einsatzzentrale übermittelt und ab Oktober 2015 für sämtliche Neuwagen in der EU obligatorisch ist.
Fragen bezüglich Verwendung der Daten
Mit der immer dichteren Vernetzung des Autos sammeln sich in den Steuergeräten Daten an, die viel über das Auto aussagen – aber auch über den Fahrer. Doch wie viele und was für Daten sollen überhaupt genutzt werden? Und wer darf über die Daten verfügen beziehungsweise wer soll davon profitieren?
Letztlich lassen sich mit geringem Aufwand Rückschlüsse auf Fahrbedingungen und Fahrverhalten ziehen und Bewegungsprofile erstellen. Diese bleiben dabei nicht zwingend im Bordcomputer, sondern lassen sich auch auslesen, etwa vom Hersteller oder von Zulieferern. Dies zu umgehen, ist für Konsumenten fast unmöglich, denn beim Autokauf müssen mit dem Vertrag oft auch entsprechende Klauseln unterzeichnet werden.
TCS engagiert sich für Information und Transparenz
Für die Konsumenten entstehen dadurch Unsicherheiten, denn sie wissen weder detailliert, welche Daten erhoben werden, noch erhalten sie Einsicht in bereits erhobene Daten, da diese mit einfachen Werkstatt-Mitteln oft gar nicht ausgelesen werden können. Um die Konsumenten über diese Sachverhalte zu informieren, hat der TCS zusammen mit der FIA ein Informationsvideo zum Thema "Datenzugriff und Ihr Auto" publiziert (siehe oben).
Neben der transparenten Information der Konsumenten setzt sich der TCS zudem dafür ein, dass der Gesetzgeber sicherstellt, dass der Zugriff auf Daten wissentlich erlaubt wird und dass vom Fahrzeug erhobene Daten im Besitz des Fahrzeughalters bleiben. Der Halter sollte zudem über die Verwendung der Daten bestimmen können, ohne dabei Einschränkungen beim Dienstleistungsangebot hinnehmen zu müssen.