Drei kleine Könige im Zoo Basel
05.01.2016 | 11:03
Der männliche Löwe wird häufig auch "der König der Tiere" genannt. Den drei Löwenjungs im Zoo Basel ist die typische Mähne der Löwenmännchen aber noch nicht gewachsen. Sie verbringen ihre Tage zurzeit vor allem mit spielen und raufen. In der Natur haben es Löwen schwer, ihr Bestand ist in den...
Die rund sieben Monate alten Löwen-Jungen im Zoo Basel sind in Hochform. Sie jagen sich gegenseitig herum, verfolgen ihre Mütter, kletterten im Gebüsch und fallen dort auch immer wieder herunter. Besonders interessiert beobachten sie, wenn eine Ente im Wassergraben landet.
Manchmal tollen sie so wild herum, dass es sogar der aufpassenden Mutter zu anstrengend wird und sie die Jungen unsanft in die Schranken weist. Dies ist nichts Ungewöhnliches, denn auch die Jungen untereinander gehen zum Teil recht grob miteinander um. Da der Boden zurzeit nass ist, werden die Jungen beim Herumtollen eher unköniglich schmutzig.
Der Vater verschläft die ganze Aufregung gerne auch mal. Manchmal liegt er eng zusammen mit den Jungen und einer Mutter herum, während eine Mutter Wache hält.
Gut gebrüllt Löwe
Der Löwe ist die zweitgrösste Raubkatze der Welt. Nur Tiger sind grösser - aber deren Männchen haben nicht die eindrückliche Mähne der Löwen, welche die Menschen seit je her beeindruckt. In Afrika ist der Löwe das grösste Landraubtier. Feinde, die ihm gefährlich werden könnten, hat ein erwachsener Löwe deshalb kaum. Ehrfurcht gebietend ist neben der Mähne auch seine Stimme. Das Gebrüll eines Löwen hört man sogar aus mehreren Kilometern Entfernung.
Auch die Löwen im Zoo Basel brüllen, um ihr Revier zu markieren. Bei günstigen Windverhältnissen sind die Laute bis auf die Ebene des Bruderholz zu hören. Männchen und Weibchen brüllen gleichermassen, das Männchen ist jedoch deutlich lauter. Die Fähigkeit zu brüllen hängt vor allem mit einer speziellen Ausbildung des Kehlkopfes zusammen. Brüllen können ausser den Löwen auch Tiger, Leoparden und Jaguare. Der Schneeleopard, der Nebelparder und andere Katzenarten besitzen diese Merkmale nicht und können auch nicht brüllen.
König der Tiere einst weit verbreitet
Dass der Löwe in vielen Kulturen als "König der Tiere" gilt, ist auf den "Physiologus" zurückzuführen. Der Physiologus ist eine frühchristliche Naturlehre in griechischer Sprache. Erste Überlieferungen entstanden im 2. bis 4. Jahrhundert n. Chr. Der Physiologus fand weite Verbreitung im christlichen Orient und dem mittelalterlichen Europa und wurde in viele Sprachen übersetzt. Die von Löwen ausgehende Faszination wird bis heute durch die vielen Wappen deutlich, auf denen er abgebildet ist. Dass diese Raubkatze den Europäern überhaupt bekannt wurde, liegt daran, dass Löwen einst rund um das Mittelmeer verbreitet waren.
Heute haben es die afrikanischen Löwen in der Natur schwer. Lebensraumverlust, Konflikte mit dem Menschen, Trophäenjagd und durch den Menschen über Haus- und Nutztiere verbreitete Krankheiten setzen dem König der Savanne stark zu. Der Zoo Basel unterstützt deshalb die "Big Life Foundation", die sich sich im Amboseli-Tsavo Ökosystem in Kenia für den Schutz der Löwen einsetzt.