Gemeinsame Positionen zwischen der Kantonsregierung von Graubünden und der Moesa
23.03.2020 | 18:58
Die Bündner Regierung versteht die Sorgen der Region Moesa über die Weiterverbreitung des Coronavirus in ihren Tälern. Eine Delegation der Regierung und des Kantonalen Führungsstabes besuchte heute die Region Moesa und traf mit Vertretern der Region zusammen. Sie unterstrich ihre Haltung, dass die Massnahmen des Bundes, nach dessen Vorgaben umgesetzt werden müssen und kantonale Alleingänge nicht zielführend seien.
14 Grossrätinnen, Grossräte und Gemeindepräsidenten der Region Moesa trafen am Montag in San Bernardino mit den Regierungsräten Peter Peyer und Marcus Caduff, sowie dem Chef des Kantonalen Führungsstabes, Martin Bühler zu einem Austausch zusammen. Die Vertreter des Kantons unterstrichen die Bedeutung einer zentralen Führung der Massnahmen gegen das Coronavirus durch den Bund. Dieser hatte unmissverständlich erklärt, dass kantonale Massnahmen, die den gültigen Verfügungen des Bundes widersprechen, nicht möglich seien.
Die regionalen Vertreter lobten die Zusammenarbeit mit den kantonalen Behörden und bestätigten, dass bis auf die Forderung nach der Schliessung der Baustellen bisher lokale Regelungen für die Moesa umgesetzt werden konnten. Der Kanton sei auch weiterhin zu solchen regionalen Ausnahmen bereit, unterstrich Regierungsrat Marcus Caduff, sofern sie nicht gegen die Vorschriften des Bundes verstossen. Graubünden nahm heute zur Kenntnis, dass der Bund die Schaffung regionaler "Krisenfenster" prüft.
Die Region Moesa sei nicht allein, unterstrich Regierungsrat Peter Peyer. Der Kanton setze alles daran, die Massnahmen des Bundes so umzusetzen, dass sie auch im Süden des Kantons einen wirksamen Schutz vor der weiteren Verbreitung des Virus ermöglichen. Dabei befänden sich die Region Moesa, das Bergell, das Puschlav, das Münstertal und das Engadin in besonderen Situationen. Die Kommunikationsarbeit in Italienischer Sprache werde weiter verstärkt, um die Bevölkerung im Grigioni Italiano noch besser zu erreichen. Weiter bestätigte Peyer, dass die Spitalversorgung für die Region Moesa bei Bedarf auch durch das Spital Thusis und das Kantonsspital in Chur gewährleistet sei, falls die derzeit mitgenutzten Kapazitäten im Tessin nicht mehr ausreichend wären.
Die Delegation reist deshalb am Dienstag nach Pontresina, wo sie Vertreterinnen und Vertreter des Engadins und der weiteren Südtäler trifft. Die Vertreter der Moesa unterstrichen zum Schluss des Zusammentreffens ihr Vertrauen in die Regierung und die zahlreichen gemeinsamen Positionen. Man erwarte nun vom Bundesrat, dass er die künftige Situation antizipiere und nicht mit Zeitverzug reagiere.