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Hannes Jaenicke dreht für ZDF-Doku im Grosskatzenrefugium Lionsrock

Der Schauspieler ist im Einsatz für akut bedrohte Löwen in Afrika.

Die Populationen afrikanischer Löwen in freier Wildbahn nehmen rapide ab: In den letzten 30 Jahren ist die Anzahl an Tieren von geschätzten 100'000 auf deutlich weniger als 40'000 geschrumpft. Der König der Tiere ist akut bedroht. Gleichzeitig nimmt die Zahl an für den Abschuss gezüchteten Löwen in Gefangenschaft drastisch zu.

Um auf diese alarmierende Entwicklung aufmerksam zu machen, besuchte der beliebte Schauspieler und Tierschützer Hannes Jaenicke mit einem Kamerateam für mehrere Tage das Grosskatzenrefugium Lionsrock der internationalen Tierschutzorganisation Vier Pfoten im südafrikanischen Bethlehem und drehte dort für die ZDF-Tierdoku "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Löwen" (Sendetermin: 7. Juli 2015, 22.15 Uhr im ZDF). Im Lionsrock haben Löwen, die Vier Pfoten aus afrikanischen Zucht- und Jagdfarmen oder aus heruntergekommenen europäischen Zoos und Zirkussen gerettet hat, ein wunderschönes Zuhause gefunden.

Neben dem Verlust von Lebensräumen und Beutetieren, sowie Konflikten mit der lokalen Bevölkerung, ist auch die Trophäenjagd für den starken Rückgang der afrikanischen Löwen verantwortlich. Die grausamste Abart der Trophäenjagd ist das sogenannte Canned Hunting in Südafrika. Tausende Jagdtouristen aus Europa und den USA bereisen jährlich die Region, um gezüchtete und in Gehegen eingesperrte Löwen zu erschiessen und als Trophäe mit nach Hause zu nehmen.

Sympathischer Schauspieler im Einsatz

"Diese wundervollen Grosskatzen haben es nicht verdient, von uns Menschen in finsteren, engen Käfigen gehalten oder auf Zuchtfarmen abgeknallt zu werden", so Hannes Jaenicke. "Ich bin in Afrika, um die Menschen über das Elend vieler tausender Löwen zu informieren. Und ich finde es grossartig, was Vier Pfoten hier im Grosskatzenparadies Lionsrock leistet, um Löwen und andere Tiere aus ihrer grausamen Gefangenschaft zu befreien und hier auf 1'250 Hektar Land in riesigen Freiluftgehegen ein schönes Leben zu ermöglichen, das dem in der Wildnis sehr nahe kommt." Der sympathische Schauspieler begleitete mehrere Tage lang ein Vier Pfoten-Team im Lionsrock bei der Arbeit und packte selbst auch tatkräftig beim Füttern und bei der Herstellung von Beschäftigungsmöglichkeiten, so genannten Enrichment-Strategien, mit an.

In Südafrika gibt es die weltweit grösste Industrie zur Ausbeutung von Löwen. Auf über 200 Zuchtfarmen vegetieren mehr als 6'000 Grosskatzen in Gefangenschaft - das sind mehr Tiere als jemals zuvor. Gegenüber 2010 ist die Zahl der Löwen in Gefangenschaft um 50 Prozent gestiegen. "Viele Jungtiere werden mit nur wenigen Wochen den Müttern entrissen und dienen als Streicheltiere für nichtsahnende Touristen", erklärt Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei Vier Pfoten.

Das "Trophäenalter"

"Ab vier Jahren kommen die Tiere dann ins 'Trophäenalter' und werden an Jagdanbieter abgegeben. Bis zu 1'000 Löwen werden in Südafrika pro Jahr von Hobbyjägern aus dem Ausland geschossen. Die zunehmende Nachfrage nach Canned Hunting bedroht auch wildlebende Löwenpopulationen. Denn es werden auch Löwen aus der freien Wildbahn für die Zucht gefangen. Ausserdem nimmt der lukrative Export der Knochen von Zuchtlöwen nach Asien für die Traditionelle Chinesische Medizin immer mehr zu. Dies birgt die grosse Gefahr, dass auch die Nachfrage nach Knochen wildlebendender Löwen steigen wird. Vier Pfoten ruft die Europäische Union sowie die Vereinigten Staaten dazu auf, den beiden grössten Importeuren von Löwen-Jagdtrophäen, zum Schutz der Löwen, ein Importverbot von Jagdtrophäen zu erlassen und damit dem Vorreiter Australien zu folgen, das als erstes Land weltweit im März 2015 ein solches Importverbot ausgesprochen hat", so Julie Stillhart, Vier Pfoten-Länderchefin Schweiz.

Laut Hannes Jaenicke gehört die Grosswildjagd generell verboten. Der Schauspieler appelliert an alle Tierfreunde: "Jeder von uns kann etwas gegen die Ausbeutung von Löwen tun. Wer nach Afrika reist, sollte unbedingt Zucht-, Streichel- und Jagdfarmen meiden und auch keine Zoos und Zirkusse besuchen, die diese Tiere nur ausbeuten."