Netflix sorgt für Entwicklung auf dem Videostreaming-Markt
29.09.2015 | 11:25
Netflix ist auf dem nordamerikanischen Markt extrem erfolgreich. Seit Anfang 2012 versucht sich man allerdings auch Europa für das Abonnement-basierte Video-Streaming zu begeistern. Wie Konkurrent Amazon launchte der Anbieter letztes Jahr seinen Service in Deutschland. Der europäische Markt für...
Der Statista Digital Market Outlook hat diese Ereignisse einmal genauer unter die Lupe genommen: Die Ausprägungen des Siegeszug des Bewegtbild-Abos sind in der Tat nicht überall gleich stark ausgeprägt. In Nordamerika bezahlen knapp 67 Mio. Menschen für Video-Streaming Dienste und generieren ein Umsatzvolumen von etwa 3,8 Mrd. Euro in 2015. Die dominante Rolle von Netflix zeigt sich in der Marktdurchdringung des Anbieters unter allen SVoD-Abonnementen von 71 Prozent (USA) bzw. 68 Prozent (Kanada).
Demgegenüber stehen die drei grössten europäischen Märkte mit rund 12 Mio. zahlenden Nutzern. Netflix konnte in Europa bereits 40 Prozent der deutschen SVoD-Nutzer für sich gewinnen, 37 Prozent der französischen Nutzer und beeindruckende 80 Prozent in Grossbritannien.
User-Penetration: Europa kein Vergleich zu Amerika
Während für Amerika und Kanada prognostiziert werden kann, dass rund 30 Prozent der Bevölkerung im Jahr 2020 ein kostenpflichtiges Streaming-Abonnement unterhalten, besagen Statistas Prognosen, dass sich in Deutschland und Frankreich bereits in drei Jahren eine erste Sättigung des Marktes einstellen wird.
Rund 10 Prozent der deutschen Bevölkerung sollen sodann kostenpflichtige SVoD-Dienste abonniert haben. Zurückzuzuführen ist diese mangelnde Zahlungsbereitschaft vorwiegend auf die Verpflichtung zur Zahlung von Rundfunkgebühren sowie eine generelle Zurückhaltung bei kostenpflichtigen digitalen Leihmodellen.
Eine Ausnahme bildet hier Grossbritannien, dennoch ist der Erfolg der Streaming-Services in Europa auf lange Sicht nicht mit nordamerikanischen Verhältnissen vergleichbar.
Pro-Kopf Erlöse weiter mit Anstieg
Obgleich die Marktdurchdringung von Streaming-Angeboten in europäischen Märkten deutlich geringer ist als in Nordamerika, weisen steigende Erlöse pro Nutzer auf intensive Nutzung und steigende Kundenloyalität hin. Hintergrund ist, dass stetig weitere neue Angebote im Markt platziert werden, die Kunden dazu verlocken gleich mehrere Abonnements abzuschliessen.
Zusätzlich berücksichtigen die Prognosen, dass die noch sehr hohe Zahl an Neuabschlüssen die jährlichen Durchschnittsausgaben senken. Dies wird sich, bei zunehmender Kundenloyalität auf das Gesamtjahr gerechnet, künftig auf den pro-Kopf-Erlös positiv auswirken.
Die Nutzerdemographie zeigt über alle Länder hinweg einen klaren Schwerpunkt auf die Generation Y, gleichzeitig überwiegen im europäischen Raum eher männliche Nutzer