Peta fordert Verbot von Elefantenhaken und Co.
26.04.2019 | 16:22
Zum Tag der gewaltfreien Erziehung fordert Peta ein Verbot von Elefantenhaken, Peitsche und Co. in Zoos und Zirkussen.
Zum Tag der gewaltfreien Erziehung am 30. April erinnert Peta daran, dass Tiere in Zoos und Zirkussen noch immer durch psychischen Druck und körperliche Gewalt "erzogen", dressiert und vorgeführt werden. Die Dressur von Wildtieren wie Elefanten, Löwen und Tigern basiert weltweit anerkannten Experten zufolge stets auf Zwang und dem Prinzip, Schwächeren den eigenen Willen aufzuzwingen. Die üblichen Mittel, um Wildtiere zu Auftritten und Gehorsam zu zwingen, sind Elefantenhaken, Stock, Peitsche und Elektroschocker. Auch knapp die Hälfte der deutschen Zoos wendet noch den Elefantenhaken an, um die Tiere zu unterwerfen. Peta fordert ein Verbot dieser Dressurinstrumente.
"Elefantenhaken, Stöcke und Peitschen sind nichts anderes als Waffen, die im Zirkus und im Zoo nur einen Zweck haben: einem Tier Schmerz und Angst zuzufügen", so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. "Die grausamen Methoden müssen daher unbedingt verboten werden, damit die Misshandlungen aufhören."
Tiere leiden im Zirkus
Stupide Kunststücke, seelische und körperliche Schmerzen – das ist das Leben von Wildtieren in deutschen Zirkussen. Damit sie gehorchen, werden Elefanten mit dem Elefantenhaken malträtiert, einem Stock mit einem spitzen Metallhaken. Raubkatzen müssen Peitsche und Stock fürchten, wenn sie die eintönigen Tricks in der Manege verweigern. Insbesondere für Wildtiere ist ein Leben im Zirkus mit erheblichen Entbehrungen und systembedingter Tierquälerei verbunden. Doch nach wie vor werden Hunderte Wildtiere auf Lkws durch Deutschland gefahren und mit der Peitsche oder dem Elefantenhaken gezwungen, unnatürliche Bewegungsabläufe vorzuführen.
Bereits 27 europäische Länder haben Wildtierdressuren im Zirkus komplett verboten oder zumindest eingeschränkt. Allein 2017 haben Schottland, Italien, Irland, Rumänien, Estland und Lettland neue Gesetze zum Verbot von Wildtieren im Zirkus erlassen. Deutschland ist eines der letzten EU-Länder ohne ein Zirkus-Wildtierverbot.
Artgerechte Elefantenhaltung auch in Zoos systembedingt unmöglich
Auch in deutschen Zoos werden Elefanten weiterhin misshandelt. Noch immer hält hierzulande knapp die Hälfte der Zoos mit Elefantenhaltung die Tiere im "direkten Kontakt". Dabei kontrollieren Wärter die Elefanten mit dem Elefantenhaken. Diese Methode bedeutet für die sensiblen Rüsseltiere enormen psychischen Stress und Schmerzen. Von Peta veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen, wie Elefantenbabys im Zoo Hannover mit dem Elefantenhaken und einer Peitsche brutal bestraft werden, wenn sie nicht gehorchen. Ein anderes Video aus dem Zoo Wuppertal zeigt, wie den Rüsseltieren der Haken in die sensible Haut gestossen wird und sie für Fotos mit Besuchern posieren und Tricks zeigen müssen.
Der amerikanische Zoo-Dachverband AZA hat seine Mitgliedzoos bereits 2012 mit Wirkung ab 2014 verpflichtet, auf den gewaltfreien "geschützten Kontakt" umzusteigen. In Rhode Island und Kalifornien ist der Elefantenhaken in Zirkussen bereits verboten; in Kalifornien umfasst das Verbot auch Zoos. Die Tierschutzorganisation spricht sich grundsätzlich gegen die Elefantenhaltung in Zoos aus, da diese unabhängig von der Haltungsform nicht artgerecht möglich ist.
Petas Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht da sind, um uns zu unterhalten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.