Privatkredite - Festanstellung gegenüber Selbstständigkeit vorteilhaft
22.05.2020 | 13:36
Gründe für einen Kredit gibt es zuhauf. Ein neues Auto, die Einrichtung der Wohnung oder gar ein neues Haus: Es sind diese Anschaffungen, die den finanziellen Rahmen der meisten Menschen übersteigen. Für diese Fälle halten Banken zahlreiche Angebote für Privatkredite bereit. Sind bestimmte Voraussetzungen erfüllt, ist ein solches Darlehen in der Regel relativ einfach zu bekommen. Ein unbefristetes Angestelltenverhältnis beispielsweise gilt als sehr sicheres Argument für einen positiven Kreditbescheid. Selbstständige und Freiberufler haben es hier wesentlich schwerer. Ihr Einkommen ist, obgleich häufig höher als das von Angestellten, weniger gut planbar und unterliegt Schwankungen. Auch hier gibt es aber Wege zum gewünschten Geld. Zum Beispiel, wenn betriebliche Investitionen anstehen.
Die Schweiz gilt als Land der Banken. Aber auch in Deutschland, Österreich und vielen anderen Ländern ist die Auswahl potenzieller Geldgeber schier grenzenlos. Und vermutlich ist die Einschätzung richtig, wenn man behauptet: In wenigen Branchen tummeln sich derart viele schwarze Schafe. Umso wichtiger ist es, dass die Kreditinstitute umfassende Informationen bereitstellen. So hat der Kunde die Möglichkeit, die Beantragung eines Privatkredits gründlich vorzubereiten.
Banken mögen ein regelmässiges Einkommen Unseriöse Anbieter werben gerne mit Slogans wie: „Kredit ohne Einkommensprüfung“ oder „Sofortdarlehen bis zu 1‘000‘000 CHF“: Hiervon sollte man unbedingt absehen. Seriöse Kreditinstitute knüpfen die Geldverleihe an bestimmte Voraussetzungen. Um einen Privatkredit zu erhalten, sollte der Antragsteller in der Regel
- volljährig sein,
- Angestellter sein
- über einen unbefristeten Arbeitsvertrag verfügen.
Ein regelmässiges Einkommen wirkt sich positiv auf die Kreditwürdigkeit aus, selbst wenn dieses nicht sonderlich hoch ist. Salopp ausgedrückt: Monatlich 5‘000 CHF – und das über viele Jahre – wirken sich in der Bewertung günstiger aus als ständig schwankende Erträge, z. B. 8‘000 CHF, gefolgt von einem Monat mit nur 3‘000 CHF. Genau dieses „Dilemma“ erleben aber viele Selbstständige.
*Kredite für Selbstständige: Hier zählen andere Argumente *
Gleich vorweg: Auch Selbstständige können natürlich Kredite bekommen. Wie auch sonst sollte der Maschinenbauzulieferbetrieb eine neue Produktionsanlage finanzieren? Aber auch in kleinerem Rahmen, beispielsweise als Einzelunternehmer, ist die Tür vieler Banken nicht verschlossen. Unternehmer müssen hierfür allerdings in aller Regel über ein Geschäftskonto verfügen, was aber meistens ohnehin der Fall sein dürfte. Darüber hinaus erhält der Selbstständige meistens kein Privatdarlehen, sondern einen sogenannten Geschäftskredit – häufig auch als Business Kredit bezeichnet. Anders als der Name es vermuten lässt, kann der Kunde aber weitestgehend frei über dieses Geld verfügen, es sei denn, es handelt sich um ein extrem grossvolumiges Darlehen, für welches der Bank gegenüber ein konkreter Verwendungszweck nachgewiesen werden muss. Dies wäre beispielsweise bei der erwähnten Produktionsanlage der Fall. Bei kleineren Business-Krediten darf der Freiberufler/Selbstständige aber weitestgehend selbst über dessen Verwendung bestimmen und das Geld durchaus auch für private Anschaffungen verwenden. Dies wird von Bank zu Bank unterschiedlich streng gehandhabt.
*Einkommensnachweise von Unternehmern *
Weitestgehend vergleichbar sind aber die Unterlagen, die dem Kreditinstitut vorzulegen sind. Ein regelmässiges Gehalt fällt hierbei ebenso aus wie ein Arbeitsvertrag. Stattdessen kommen folgende Dokumente infrage:
- Einkommenssteuerbescheid
- Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)
- Einnahmen-Ausgaben-Rechnung
Fallen diese Zahlen gut aus und liegen keine KO-Kriterien, wie ein laufendes Insolvenzverfahren, die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung o. Ä. vor, bestehen gute Chancen auf eine Bewilligung. Eins ist bei Angestellten und Selbstständigen aber gleich: Je besser die wirtschaftliche Situation, desto attraktiver der Zins.