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Roboter entfernen Tumore besser als Pillen

(Bildquelle: infoticker)

Ausgereifte Ultraschalltechnik kommt ohne Chirurgie und Pharmaka aus.

Das aus der Universität von Genua hervorgegangene Start-up Camelot Biomedical Systems hat eine innovative Methode zur Therapierung von Krebs entwickelt. Mit ihrer Hilfe können Tumore in nichtinvasiver Weise und ohne Einsatz von Pharmaka bekämpft werden.

Gesundes Gewebe schützen

Es handelt sich um einen Roboter mit zwei Armen, die über Mobilfunk miteinander kommunizieren. Während der eine die kranken Zellen aufspürt und deren genaue Position übermittelt, bringt der andere die zur Bekämpfung des Tumors erforderlichen Sonden an. "Unser Verfahren zeichnet sich durch eine hohe Akkuranz und Präzision aus", erklärt Projektleiter Matteo Santoro. Deshalb sei das Risiko, dass gesunde Zellen in Mitleidenschaft gezogen werden, sehr gering. Dafür sorgt die dabei eingesetzte hochintensive Ultraschalltechnik.

Im Gegensatz zu den derzeit üblichen Methoden, wie beispielsweise der Chemotherapie, handele es sich um eine nichtinvasive Therapieform, die ohne Medikamente auskommt. "Wenn die fünfte Mobilfunkgeneration Wirklichkeit wird, kann die Datenübertragung noch effizienter werden", verdeutlicht der italienische Wissenschaftler. Dies gehe bis zur telematischen Behandlung von Patienten und der Steuerung medizinischer Geräte.

Neue Therapien entwickeln

Im gleichen Zusammenhang denkbar ist auch ein Einsatz in Ambulanzfahrzeugen, die in Eilfällen die notwendigen Daten an das Krankenhaus senden und damit wertvolle Zeit zur Vorbereitung eines chirurgischen Eingriffs gewinnen helfen. Auf dem Gebiet der Telemedizin schon seit längerem tätig ist der Kommunikationstechnikanbieter Ericsson, der im Technologiezentrum Erzelli in Genua an der Entwicklung von Plattformen für biomedizinische Zwecke arbeitet.

In einer ersten Testphase soll im Herbst 2015 die Wirksamkeit der neuartigen Tumorbehandlungsmethode an menschlichen Leichen und Tieren erforscht werden. Falls diese den gewünschten Erfolg bringt, könnte sie laut Santoro bereits im kommenden Jahr in einigen grossen italienischen Krankenhäusern eingesetzt werden. Die Neuentwicklung ist Teil des europäischen Forschungsprogramms "Futura", das von der Scuola Superiore S. Anna in Pisa und der University of Dundee koordiniert wird.