Rückenleiden im Bürojob vorbeugen
22.09.2015 | 16:48
In der heutigen Zeit gehen viele Menschen einer sitzenden Tätigkeit nach und sind daher dazu gezwungen, bis zu 80 Prozent des Tages im Sitzen zu verbringen.
Da der menschliche Körper grundsätzlich nicht für das Sitzen gemacht ist, wird es besonders wichtig sein, dass man sich durch eine gesunde Körperhaltung wenigstens gesund und ergonomisch positioniert. Dabei spielen einige wichtige Faktoren eine Rolle, denn oft merkt man die ungesunde Haltung erst Tage, Wochen oder gar Monate später.
Der Bürostuhl ist wichtiger als man denkt
Der erste wichtige Faktor beim Sitzen ist natürlich das Material, auf dem man sitzt. Durch das besondere Bewusstsein für das Thema Ergonomie am Arbeitsplatz, gibt es mittlerweile sehr viele ergonomische Stühle für das Büro, von dem man sich nur noch einen für sich passenden aussuchen muss. Ein ergonomisch geformter Bürodrehstuhl zeichnet sich durch das richtige Zusammenspiel von Sitzfläche, Rückenlehne, Mechanik und Armlehnen aus. Doch das ist längst nicht alles. Im Optimalfall sind diese Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt und auch noch individuell verstellbar.
Insbesondere sollte man darauf achten, dass er an das Körpergewicht und die Körpergrösse angepasst ist oder angepasst werden kann. Bei Menschen mit Bandscheibenvorfall sollte darauf geachtet werden, dass die Sitzfläche bzw. der ganze Stuhl das Becken stützt und so die körperliche Anstrengung abfedert und erleichtert. Die Wirbelsäule sollte in die normale S-Form gebracht werden, damit die richtige Körperhaltung kein Problem mehr darstellt.
Bei langem Sitzen kommt es besonders auf die Mechanik der entsprechenden Stühle an. Die Synchronmechanik gewährleistet das dynamische Sitzen, während die Rückenlehne dem eigenen Oberkörper folgt und die Wirbelsäule entlasten sollte. Je höher die Rückenlehne, umso höher der Entlastungsgrad. Armlehnen haben einen zusätzlich abstützenden Effekt.
Mit dem richtigen Stuhl arbeitet es sich im Sitzen allgemein bequemer
Auch wenn der menschliche Körper eigentlich nicht für das Sitzen gebaut ist, kann der Mensch durch eine sitzende Tätigkeit seine Konzentration voll auf die Gehirnaktivitäten richten. Auf vielfache Weise wird unser Gehirn und unser Körper nämlich im Sitzen auch entlastet, da es eine ziemlich bequeme Körperhaltung ist und dadurch Ressourcen frei werden, die anderweitig besonders intensiv genutzt und umgesetzt werden können. Beispielsweise kann der Rumpf dadurch leichter stabilisiert werden, dass der Körperschwerpunkt näher an der Unterstützungsfläche liegt.
Zudem sind Arme und Hände frei für weitere Tätigkeiten und durch die stabile Körperhaltung im Sitzen behält man besser die visuelle Übersicht. Hüftgelenke und Beine werden im Sitzen entlastet, ebenso der Kreislauf, sodass der Energieverbrauch insgesamt geringer ist als im Stehen. Eine kurzfristige Entlastung der Wirbelsäule und fast der gesamten Muskulatur sorgen ebenso wie regelmässige leichte Gymnastikübungen für Entspannung. Bei ungesunden Sitzhaltungen kann das Sitzen aber auch zu Problemen führen, vor allem wenn der Stuhl, das Material und die Körperhaltung nicht gesunden Ursprungs sind.
Das geht von der Behinderung des Brutkreislaufes über Bandscheiben, Halswirbelsäule, Bauch-, Brust- und Hüftstreckmuskulatur bis hin zur gesamten Rückenmuskulatur. Doch bei richtiger Anwendung kann den Problemen vorgesorgt werden.
Entscheidend ist die richtige Sitzhaltung und ständige Bewegung
Neben dem richtigen Stuhl ist auch die Sitzhaltung ein wichtiger Faktor. Allergrösste Aufmerksamkeit sollte einem geraden Rücken geschenkt werden, damit die Wirbelsäule entlastet wird und man keine Rückenschmerzen verursacht. Das Becken sollte leicht nach vorne gekippt sein, während der Übergangsbereich von Lendenwirbelsäule und Kreuzbein auf diese Weise optimal belastet wird.
Der Brustkorb hebt sich automatisch durch die Beckenkippung und ermöglicht somit eine freie Atmung. Das Hirn wird dadurch mit Sauerstoff versorgt und die gesamte Konzentrationsleistung steigt an. Ausserdem sollten die Füsse den Boden ganz gerade berühren und die Knie im 90 Grad Winkel aufsetzen.