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Stadt Zürich deckt umstrittene Inschriften ab

Abdeckung der Inschrift Niederdorfstrasse 29 (Bildquelle: Stadt Zürich)

Die Stadt Zürich hat am Donnerstagvormittag zwei umstrittene Inschriften an städtischen Liegenschaften am Neumarkt und im Niederdorf abdecken lassen. Die Begriffe mit rassistischer Wirkung sind damit nicht mehr sichtbar, die historische Substanz bleibt jedoch erhalten. Der Entscheid geht auf einen Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2021 zurück.

Zwei städtische Liegenschaften am Neumarkt 13 und an der Niederdorfstrasse 29 tragen Inschriften mit dem Begriff «Mohr» («Mohrenkopf» beziehungsweise «Zum Mohrentanz»). Dieser Begriff hat eine rassistische Wirkung. Der Stadtrat hat deshalb 2021 entschieden, die Inschriften abdecken zu lassen. Die Abdeckung wurde am 11. Dezember 2025 umgesetzt. Sie folgt auf einen mehrjährigen Rechtsweg.

Abgedeckte Inschrift Niederdorfstrasse 29 (Bildquelle: Stadt Zürich)

Der Entscheid des Stadtrats ging auf zahlreiche Schreiben aus der Bevölkerung zurück und stützte sich auf die Empfehlungen der städtischen Projektgruppe «Rassismus im öffentlichen Raum». Sie kam zum Schluss, dass bei diesen Zeichen im öffentlichen Raum eine reine Kontextualisierung nicht ausreicht.

Die Inschrift am Neumarkt 13 wurde mit einer Sandsteintafel, jene an der Niederdorfstrasse 29 mit übermaltem Japanpapier verdeckt. Damit sind die diskriminierenden Begriffe nicht mehr sichtbar, die historische Substanz bleibt aber erhalten. Künftige Generationen können somit selbst entscheiden, wie sie mit diesen Zeichen umgehen möchten.

Abgedeckte Inschrift Neumarkt 13 (Bildquelle: Stadt Zürich)

An beiden Standorten informiert seit 2021 eine Tafel via QR-Code über den Abdeckungsentscheid und die Gründe dahinter. Die Website, die mit dem QR-Code verknüpft ist, wird aktuell ausgebaut, um die Debatte rund um die Abdeckung abzubilden. Die Website will eine kritische Auseinandersetzung mit den Inschriften unterstützen und die Frage thematisieren, wie wir als Stadtgesellschaft mit solchen Zeitzeichen umgehen möchten.

Quelle der Nachricht: Stadt Zürich