Tierische Souvenirs
06.07.2021 | 10:30
Covid-Massnahmen werden gelockert, Auslandreisen sind wieder möglich. Wer die wiedergewonnenen Freiheiten nutzt und eine Reise ins Ausland unternimmt, wird an manchem Urlaubsort mit Tierleid konfrontiert. Hunde und Katzen streunen durchs Ferienparadies. Auf Märkten werden Tiere zum Kauf angeboten. Wildtiere sind Touristenattraktion und Fotosujet, Tiershows und Wettkämpfe mit Tieren versprechen Spass und Nervenkitzel. Wer tierbewusst reist, ist bei Tierquälereien an der Feriendestination kritisch, unterstützt keine Geschäfte, die auf Tierleid basieren und bringt keine Tiere aus dem Ausland mit nach Hause.
«Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben» - und mancher Reisende möchte auch «was mit Tieren» erleben oder von exotischen «Delikatessen» kosten. Ausflüge in Delfinarien, eine romantische Kutschenfahrt oder ein Ausritt am Strand, Erinnerungsfotos mit Tierbabys, Angeln auf hoher See, Raubkatzen streicheln und zum Abendessen eine Schildkrötensuppe. Verantwortungsvoll reisen heisst: Nicht an Aktivitäten teilnehmen, die Tierleid verursachen und Feriendestinationen meiden, in denen mit Grausamkeiten gegenüber Tieren Geld gemacht wird. Skrupellose Geschäftemacher wissen sehr genau, womit sie die Touristen ködern können. Sie nehmen die Misshandlung von Tieren bewusst in Kauf. Wer sich verführen lässt und mitmacht, finanziert Tierquälerei.
Tierische Souvenirs
Viele Feriendestinationen überraschen Touristen aus Mitteleuropa mit bunten Märkten. Auch Tiere werden da verkauft. Oft befinden sie sich, eingepfercht in kleine Käfige, in einem erbärmlichen Zustand. Dennoch wäre es falsch, aus einer Anwandlung von Mitleid mit dem Argument «Es schaut so lieb...» ein solches Tier zu erwerben. Damit ist das Problem nicht gelöst. Denn sofort werden neue Tiere «produziert» und das Geschäft mit der Ware Tier kommt erst recht in Schwung.
In der Nähe von Hotels und Stränden, aber auch mitten in den Städten wimmelt es in vielen Urlaubsländern von streunenden Tieren. Leicht lassen sich Tierfreunde dazu verleiten, diese verschupften Tiere zu füttern oder gar nach Hause mitnehmen zu wollen. Aber auch beim Umgang mit Streunertieren ist Mitleid kein guter Ratgeber. Streuner, die sich an Futterspenden gewöhnen, leiden dann umso mehr, wenn die Urlaubssaison vorbei ist und die wohlmeinenden Touristen abreisen.
Hunde oder Katzen, die oft nicht mehr ausreichend sozialisiert und an ein Leben mit Menschen gewöhnt werden können, in die Schweiz zurückzunehmen, ist ebenfalls keine Lösung. Und liegen nicht alle erforderlichen Dokumente vor (Heimtierausweis, gültige Impfpapiere) ist ein legaler Grenzübertritt ohnehin nicht möglich. Wer nachhaltig helfen will, nimmt Kontakt zu lokalen Tierschutzorganisationen auf und unterstützt deren Arbeit vor Ort.