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Twitter in Malaysia: Nutzer glaubhafter als Regierung

(Bildquelle: infoticker)

Extremer Negativeffekt in kriselnden Situationen schürt Zorn der Massen.

Anonyme Twitter-User geniessen während der anhaltenden politischen Krise in Malaysia mehr Glaubwürdigkeit als offizielle Regierungs-Accounts. Dass Korrekturen und klärende Stellungsnahmen gegen populäre Nutzer keine Chancen haben, ignorieren die Massen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Politweet.

Auf andere Länder übertragbar

In der Forschungsarbeit stellte sich heraus, dass wesentlich häufiger in einem negativen Kontext über den Premierminister von Malaysia geschrieben wurde als positiv. Viele Tweets basierten dabei jedoch auf frei erfundenen Tatsachen. Durch geschicktes Sharing und eine hohe Zahl von Followern verbreiteten sich diese Gerüchte jedoch binnen Sekunden.

Die Ergebnisse sind trotz der Ortsbezogenheit auch auf andere Länder in Hinblick auf politische Angelegenheiten übertragbar. "Falsche Informationen werden lange hingenommen, wenn sie bereits existierende Annahmen bekräftigen. Einem anonymer Nutzer wird im Moment mehr Glaubwürdigkeit zugeschrieben als einer staatlichen Behörde", erklären die Forscher auf Grundlage ihrer Ergebnisse.

Klärende Statements scheitern

In der Forschungsarbeit stellte sich zudem heraus, dass im Internet zirkulierende falsche Statements, die durch User zuvor frei erfunden wurden, deshalb für wahr gehalten werden, weil viele politische Akteure nicht die gleiche Reichweite auf Twitter haben. Bekannte Blogger geniessen oft mehr Aufmerksamkeit als Staatchefs. "Korrekturen und klärende Aussagen erreichen die Massen nicht. Der Einfluss von populären Usern hingegen steigt", so Politweet.