Was das Zolli-Jahr 2015 Tolles gebracht hat
29.12.2015 | 09:00
Der Zoo Basel blickt auf ein gutes Jahr mit vielen Zuchterfolgen und wichtigen Fortschritten in der Neugestaltung seiner Tieranlagen zurück. Zoo-Direktor Olivier Pagan ist zufrieden: "Der Zolli bleibt seinen Werten treu und macht gleichzeitig wichtige Schritte in die Zukunft."
Auch im Jahr 2015 war dem Zolli wieder viel Nachwuchs beschert. Ende Mai und Mitte Juni kamen drei Löwenjunge zur Welt, die insbesondere im Herbst auf den Aussenanlagen herumtollten und zu wahren Publikumslieblingen wurden. Auch die drei jungen Schneeleoparden, die Ende Mai zur Welt kamen, zeigten sich im Herbst vermehrt auf der Anlage.
Gleich doppelten Nachwuchs gab es nach zehn Jahren erstmals wieder in der Basler Gorillagruppe. Joas und Faddama gebaren je ein Kind von Silberrücken M'Tongé, der erst 2014 zur Gruppe gestossen war.
Grund zur Freude gab es auch Ende Juli, als das Giraffenweibchen Kianga ein Junges gebar. Nur gerade zwei Tage nach der Geburt wagten sich Mutter und Kind erstmals auf die Aussenanlage, sehr zur Freude der Besucherinnen und Besucher. Grosser Beliebtheit erfreute sich auch der junge Zebrahengst Meru, der Mitte April zur Welt kam. Im Kinderzolli gab es Nachwuchs bei den Zwergziegen und wie jedes Jahr machten im Sommer die Jungstörche ihre ersten Flugversuche.
Die Schneeeulen hatten erstmals seit 15 Jahren wieder Nachwuchs und es schlüpften Mitte Juni sechs Junge. Die Königs- und Eselspinguine bekamen mitten im Sommer Nachwuchs. Es gibt mit dem Zoo Basel europaweit nur sechs Zoos, die Königspinguine regelmässig züchten.
Persönlichkeiten unter Wasser
In Balzlaune waren im Januar die Seepferdchen im Vivarium. Je dicker der Bauch der Männchen, umso mehr beeindrucken sie die Weibchen. Schliesslich sind es auch die Männchen, welche die Eier in ihrer Bruttasche "ausbrüten" und sie schliesslich zu Hunderten gebären.
In der Unterwasserwelt des Zolli sorgten 2015 auch die Ohrenquallen für Aufsehen. Sie waren im Juni besonders schön und begeisterten die Besucher des World Oceans Day am 8. Juni.
Eine wahre Persönlichkeit wurde im August der Öffentlichkeit vorgestellt: Der neue Oktopus im Vivarium ist der wohl schlauste Oktopus, den der Zoo Basel bis jetzt je hatte. Er begrüsste die Tierpfleger mit achtfachen Umarmungen und lernte in Kürze, diverse Schraubverschlüsse zu öffnen und Muscheln zu knacken.
Wenn Tiere zur Schule gehen und Menschen forschen
Fast ebenso lernwillig zeigte sich Panzernashorn Quetta beim Target-Training gegen Ende Jahr. Sie lernte spielerisch, sich am sogenannten Target - einem Stock mit einem kugelförmigen Ende - zu orientieren und sich so bei richtigem Verhalten eine Belohnung einzuheimsen. Der Zoo Basel trainiert verschiedenste Tiere mit dieser Methode, um zum Beispiel tierärztliche Untersuchungen oder die Pflege durch die Tierpfleger einfacher zu handhaben.
Bereits Profis in ihrem Fach sind die CITES-Spürhunde, die im September im Zoo Basel ihr Können demonstrierten. CITES-Spürhunde sind die Hunde, die an Flughäfen die Gepäckstücke beschnüffeln und merken, wenn geschützte Tiere oder Pflanzen darin sind. Der Zoo Basel beliefert das Grenzwachtkorps regelmässig mit Tiergerüchen, um die Hunde zu trainieren, weshalb sie für einmal im Zolli ihr Können zur Schau stellten.
Natürlich wurde im Zoo Basel auch im vergangenen Jahr wieder Forschung betrieben. So fand man bei Beobachtungen an den Wildschweinen des Zolli heraus, dass diese ihr Futter waschen, bevor sie es fressen, was zuvor noch nie beschrieben werden konnte und es in renommierte Fachzeitschriften schaffte.
Im Einsatz für die Zukunft
Im September schnürten Zoo-Mitarbeiter und viele Zoofreunde die Laufschuhe und erliefen am Ersten Basler Elefantenlauf 24'000 Franken für die neue Elefantenanlage "Tembea". Wenig später im Oktober konnten die Elefanten dann schon erstmals auf die neu erbaute Bullenanlage umziehen.
Beim Umbau gut vorangekommen ist im vergangenen Jahr auch das Zoorestaurant, das im Juli an den Zoonächten mit einem grossen Fest eingeweiht wurde.
Einen grossen Schritt vorwärts kam im Frühling das Projekt Ozeanium Zoo Basel, das eine Spende von 30 Millionen Franken entgegennehmen durfte.
Ein Hoch auf die Kleinsten
Bei allen Zuchterfolgen, die der Zoo Basel 2015 erzielen konnte und den grossen Projekten, die er vorantreibt, ging auch der Blick für die Kleinsten nicht verloren. So zogen im Juni etwa die seltenen Spaltenschildkröten im Etoscha-Haus die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Spaltenschildkröten wiegen frisch geschlüpft gerade mal 15 Gramm und sind kreisrund. Kleine Publikumslieblinge waren auch die Zwergmangusten, die anfangs März Nachwuchs bekamen.