Zahl der Demenztodesfälle im 2016 erstmals rückläufig
17.12.2018 | 09:58
Im Jahr 2016 starben in der Schweiz 64'964 Menschen, 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Erstmals ging 2016 die Zahl der an Demenz verstorbenen Personen zurück, und zwar um mehr als 9 Prozent. Erstmals starben auch mehr Männer an Krebs als an Herz-Kreislauf-Erkrankungen - eine Entwicklung, die international zu beobachten ist. Dies geht aus der neuen Todesursachenstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor.
Im Jahr 2016 starben 1'789 Männer und 3'975 Frauen mit Hauptdiagnose Demenz. In absoluten Zahlen entspricht dies etwa der Zahl von 2012; berücksichtigt man zusätzlich die Alterung der Bevölkerung, ist dies eine leichte Abnahme seit 2010. Diese Abnahme ist in allen Altersgruppen festzustellen, sowohl bei den unter 65-jährigen, bei denen Demenz noch extrem selten auftritt, als auch bei den über 80-Jährigen.
Einzig bei den Frauen über 85 nimmt die Demenz seit 2010 mit +1,25% jährlich weiterhin leicht zu. In dieser höchsten Altersgruppe macht Demenz bei den Männern 11 Prozent und bei den Frauen 17 Prozent der Todesursachen aus.
Je nach Alter unterschiedliche Todesursachen
Etwa 3,6 von 1'000 Säuglingen sterben im ersten Lebensjahr, hauptsächlich an angeborenen Krankheiten. Zwischen dem 1. und dem 16. Lebensjahr ist die Sterblichkeit extrem gering: 2016 starb nur 1 von 12'000 Kindern. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind bei beiden Geschlechtern Unfälle und Suizid am häufigsten. Auch bei jungen Erwachsenen sind Todesfälle selten: In der Altersgruppe 30-34 starben 1 von 2'200 Männern und 1 von 3'300 Frauen.
Krebs ist ab dem 30. Lebensjahr bei den Frauen und ab dem 40. bei den Männern die häufigste Todesursache. Ab etwa dem 80. Lebensjahr stehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vordergrund. Insgesamt starben im Jahr 2016 erstmals mehr Männer an Krebs als an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die stärkere Abnahme der Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vergleich zur Entwicklung der Krebskrankheiten ist seit einigen Jahren zu beobachten.
Veränderungen bei Krebs
Nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Krebskrankheiten mit einem Anteil von 26,47 Prozent die zweitgrösste Gruppe der Todesursachen (17'201 Todesfälle). Ihre Zahl ist gegenüber 2015 praktisch unverändert (–0,3 Prozent). Einzig bei den Frauen nimmt der Lungenkrebs weiterhin zu (+115 Todesfälle).
Die altersbereinigte Sterblichkeitsrate nahm bei den Männern um 2,1 Prozent ab, bei den Frauen blieb sie mit –0,2 Prozent fast konstant. Unter den vier häufigsten Krebsarten haben bei Männern der Lungenkrebs um 105 Todesfälle und der Prostatakrebs um 99 Todesfälle abgenommen. Der Darmkrebs ging bei beiden Geschlechtern leicht zurück (zusammen um 45 Todesfälle), Brustkrebs blieb etwa konstant (–6 Todesfälle).
Hohe Sterblichkeit im Vorjahr
Infolge der zunehmenden Zahl alter Menschen in der Schweiz müssen jedes Jahr etwa 500 bis 800 Todesfälle mehr erwartet werden. Die starke Grippewelle im Frühjahr 2015 und die Hitzewelle im Juli hatten damals etwa 2'500 Todesfälle zusätzlich bewirkt. Im Jahr 2016 nahm die Zahl der Todesfälle wieder ab und die Lebenserwartung stieg auf 81,5 Jahre für die Männer und 85,3 Jahre für die Frauen.
Suizid und assistierter Suizid nehmen leicht ab
759 Männer und 257 Frauen haben sich 2016 das Leben genommen, das sind 57 Personen weniger als im Vorjahr. Assistierter Suizid (Sterbehilfe) wurde bei 399 Männern und 529 Frauen festgestellt, das sind 37 Fälle weniger als 2015.