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Zukunftsprognosen von Reisedaten - Einsparpotenzial und besserer Service

(Bildquelle: infoticker)

Es ist kein Geheimnis, dass die Reiseindustrie massive Datenmengen generiert: Jede Buchung - ob Flug, Hotel, Mietwagen oder Bahn - bringt eine Vielzahl von Daten mit sich. Durch die Verwendung dieser Daten können Unternehmen nicht nur Kosteneinsparungen, sondern auch Wettbewerbsvorteile generieren,...

Es ist kein Geheimnis, dass die Reiseindustrie massive Datenmengen generiert: Jede Buchung - ob Flug, Hotel, Mietwagen oder Bahn - bringt eine Vielzahl von Daten mit sich. Durch die Verwendung dieser Daten können Unternehmen nicht nur Kosteneinsparungen, sondern auch Wettbewerbsvorteile generieren, während sie innerhalb ihrer unternehmerischen Handlungen neue Geschäftsfelder kreieren.

Der Schlüssel für die erfolgreiche Datennutzung sind Zukunftsprognosen (Predictive Analytics)- ein Teilaspekt der Datenschürfung, der Informationen vorheriger Daten extrahiert und nutzt, um künftige Trends und Verhaltensmuster vorherzusagen. Doch nur jeder sechste Travel Manager gibt in der Umfrage von AirPlus International an, dass in seiner Firma Geschäftsreisedaten in Form von Zukunftsprognosen mithilfe neu entwickelter Methoden oder Technologien durchgeführt werden. Derzeit verwenden in der Schweiz lediglich 3 Prozent der Firmen spezielle Analysetools, die für alle Reisedaten genutzt werden (global 6 Prozent). Dies, obwohl eine ausreichende Datenbasis sowie Analysetools zur Verfügung stehen.

Zukunftsprognosen: auf dem Vormarsch im Reise-Management

Die Studie von AirPlus International zeigt, dass weltweit 79 Prozent der Firmen ihre gesammelten Reisedaten analysieren, um die Kosten zu kontrollieren. 40 Prozent tun dies, um Verhandlungen mit Anbietern besser führen zu können und 38 Prozent, um ihre Reiserichtlinien zu kontrollieren. Nebst dieser eher gewöhnlichen Verwendungen, gibt nur weniger als ein Drittel der Befragten an, die Daten auch für Voraussagen oder Analysen des Verhaltensder Reisenden zu verwenden. Nichtsdestotrotz gibt es hierbei Unterscheidungen was die Unternehmensgrösse angeht. So nutzen nur 28 Prozent der KMU die gesammelten Geschäftsreisedaten für Vorhersagen und kaum mehr als 20 Prozent für Verhaltensanalysen.

Bei grossen Unternehmen hingegen machen sich rund 50 Prozent die Daten zu nutze. Trotz des noch raren Einsatzessehen insgesamt 35 Prozent der Travel Manager Zukunftsprognosen als Chance an, um einen besseren Einblick in ihren Geschäftsbereich zu erhalten (schweizweit nur 15 Prozent). Für 65 Prozent der Schweizer ist es überhaupt nicht relevant (global 54 Prozent) und nur 10 Prozent der Befragten sehen das Thema als potenzielle Bedrohung für die Privatsphäre an (global 3 Prozent).

Applikationen für das Geschäftsreise-Management


Es gibt bereits ausgeklügelte Applikationen für Geschäftsreisende, die die Preisentwicklung von Fluggesellschaften und Hotels vorhersagen. Beispielsweise die Funktion"Price Trend" von Kajak, die dem Reisenden anhand vorab evaluierter Daten vorschlägt, sofort zu buchen oder noch zu warten, bis der Preis fällt. Die Analyse des Reiseverhaltens ist eine Kombination aus Dienstleistung am Reisenden und einer noch präziseren Methode der Kostenkontrolle.

Haben Firmen klare Vorstellungen der Mitarbeiterpräferenzen, können sie diese schon vorab in Betracht ziehen; wie ein Reservierungswechsel für einen bestimmten Sitzplatz oder ein bevorzugtes Hotelzimmer in einem der oberen Stockwerke. Dies verursacht im Vorfeld keine zusätzlichen Gebühren und verbessert das Reiseerlebnis des Mitarbeiters. Zwei bereits etablierte Beispiele der Datennutzung zur Steigerung der Reisezufriedenheit sind"Agony" von Hipmunk, das Flugpreise sortiert (Kombination aus Preis, Länge und Anzahl der Stopps) sowie "Ecstasy" für Hotels (Kombination aus Preis, Sternekategorie und Destination). Derzeit werden Apps im Geschäftsreise-Management aber noch hauptsächlich für den mobilen Check-in genutzt (46Prozent in der Schweiz, 38 Prozent global). Erst an zweiter Stelle für Reisebuchungen (21 Prozent Schweiz, 24 Prozent global) und nur mit 5 Prozent für die Buchhaltung von Reisekosten (global 12 Prozent).

Predictive Analytics gewinnen an Einfluss


Laut der International Data Cooperation wird das weltweit produzierte Datenvolumen innerhalb der nächsten zwei Jahre um 100 Prozent steigen. Datenbestände werden zum entscheidenden Wettbewerbs- und Indikationsfaktor, denn Predictive Analytics ermöglichen Firmen ihre grossen Datenmengen professionell zu managen und mehr Einblicke in ihr Geschäft zu erhalten. Während man sich auf die strategischen Möglichkeiten solcher Datenanalysen fokussiert, bleibt der Sicherheits-und Privatsphäre-Bereich dennoch kritisch.

Schlussendlich wird die intelligente Verbindung von Online- Plattformen, Booking-Tools und Zahlungsinformationen jedoch künftig dazu führen, dass Travel Manager mit Zukunftsprognosen Kosteneinsparungen generieren und ihren Reisenden einen besseren Service bieten können.