Jeden Winter verletzen sich nach neuesten Schätzungen der BFU rund 63 000 Personen beim Ski- und Snowboardfahren auf Schweizer Pisten. Diese Unfälle generieren materielle Kosten von durchschnittlich 600 Millionen Franken pro Jahr. Die Zahl der Verletzten schwankt von Jahr zu Jahr und hängt unter anderem von den Schnee- und Wetterverhältnissen ab, die einen direkten Einfluss auf die Zahl der Wintersportlerinnen und Wintersportler haben. Seit 2014 ist die Zahl der Verletzten jedoch rückläufig, da insgesamt weniger Personen auf den Schweizer Pisten unterwegs sind.
«Trotz dieser Tendenz darf man nicht vergessen, dass Skifahren und Snowboarden die Sportarten mit dem dritt- und vierthöchsten Risiko für schwere Verletzungen sind», sagt Flavia Bürgi, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der BFU. Eine Übersicht über die häufigsten Verletzungen beim Ski- und Snowboardfahren findet sich in der neuesten Ausgabe der Verletztentransportstatistik. Diese deckt rund ein Fünftel aller Schneesportunfälle ab und erfasst Schneesportunfälle in Schweizer Skigebieten, bei denen der örtliche Pisten- und Rettungsdienst im Einsatz stand.
Knie- und Handgelenkverletzungen kommen oft vor
In der vergangenen Wintersaison mussten auf Schweizer Pisten rund 14 000 Personen nach einem Unfall von den Rettungsdiensten versorgt werden. Gemäss der Verletztentransportstatistik wurden Skifahrerinnen und Skifahrer am häufigsten wegen Knieverletzungen betreut. Snowboardfahrerinnen und Snowboardfahrer verletzten sich häufig am Handgelenk. Diese Verletzungen könnten jedoch mit entsprechenden Massnahmen deutlich reduziert werden: Beim Skifahren mit der passenden und vom Fachhändler jährlich geprüften Skibindungseinstellung und beim Snowboardfahren mit einem Handgelenkschutz, welcher der Schweizer Norm entspricht.
Vorbereiten, richtig ausrüsten und Geschwindigkeit anpassen
Um Verletzungen zu vermeiden, ist es zudem entscheidend, auf der Piste die FIS- und SKUS-Regeln einzuhalten. Das heisst unter anderem: bei angepasster Geschwindigkeit vorausschauend und defensiv fahren. Zur passenden Ausrüstung gehört auch der Wintersporthelm. Die BFU empfiehlt, im Snowpark zusätzlich einen Rückenprotektor zu tragen.
Bei der Erhebung der Verletztentransporte handelt es sich um Schneesportunfälle in Schweizer Skigebieten, die durch den lokalen Pistenrettungsdienst betreut werden. Diese Unfalldaten werden von den Seilbahnunternehmen erfasst und von der BFU ausgewertet. Sie decken rund ein Fünftel der Unfälle ab und bilden eine wichtige Datenquelle zur Abschätzung des gesamten Unfallgeschehens im Schneesport.
Quelle der Nachricht: Beratungsstelle für Unfallverhütung