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Coronavirus in Bern - Drive-in Corona-Testzentrum geht in Betrieb

(Symbolbild)
(Symbolbild) (Bildquelle: TickerMedia)

Heute geht am Mittag auf dem BEA Expo-Areal in Bern das erste Drive-in CoronaTestzentrum der Schweiz mit Online-Anmeldung und auch für Personen ausserhalb der Risikogruppen in Betrieb. Personen mit Verdacht auf das Coronavirus können sich hier im eigenen Fahrzeug schnell testen lassen. Das Testzentrum ist ein vom Bund gutgeheissenes Pilotangebot, das später auf weitere Standorte in der Schweiz ausgeweitet werden soll. Das Zentrum wird in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz, der Ofac (Berufsgenossenschaft der Schweizer Apotheker) sowie den Firmen Medgate und Viollier betrieben.

Das Drive-in Corona-Testzentrum mit Online-Anmeldung ist auf dem BEA Expo-Areal in Bern eingerichtet. Das Projekt hat die kantonale Gesundheitsdirektion in Zusammenarbeit mit Jan von Overbeck, ehemaliger Kantonsarzt, initiiert. Im Auftrag des Kantonalen Führungsorgans hat eine Projektgruppe die Aufbauarbeiten koordiniert und die nötige Infrastruktur sichergestellt. Regierungsrat Pierre Alain Schnegg, Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektor des Kantons Bern, dankte den beteiligten Partnern für die gute Zusammenarbeit beim Aufbau des Testzentrums. Sein Dank geht auch an die BEA Expo, die Kantonspolizei und den Bereich Schutz und Rettung der Stadt Bern.

Das neue Testzentrum hat eine maximale Kapazität von täglich rund 200 bis 300 Testerfassungen. Das Zentrum dient als Pilotangebot, das laufend überprüft wird und rasch auf weitere Standorte in der Schweiz ausgeweitet werden soll. Das Gelände ist gut mit dem Auto erreichbar. Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Personen mit Fahrrad oder Motorrad können aus Sicherheitsgründen nicht getestet werden.

Zuweisung nur über Online-Fragebogen

Für den Test ist keine Zuweisung eines Arztes nötig. Mit einem einfachen Online-Fragebogen ist es möglich abzuklären, ob ein Test angezeigt ist. Ist dies der Fall, erhält die betreffende Person ein TestTicket und wird aufgefordert, das Zentrum aufzusuchen um sich testen zu lassen. Ein vorgängig gelöstes Ticket ist Bedingung, um einen Test zu erhalten. Personen ohne Berechtigung werden abgewiesen. Der Online-Fragebogen ist seit Donnerstagmorgen unter https://coronacheck.abilis.ch aufgeschaltet.

Zusammenarbeit mit dem SRK

Den Betrieb des Testzentrums stellt das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) sicher. In seinem Auftrag kommen Samariterinnen und Samariter sowie Angehörige des Schweizerischen Militär-SanitätsVerbandes als medizinisches Personal des Zentrums zum Einsatz. Das Personal führt die Tests unter Aufsicht von erfahrenen Pflegefachleuten und Ärztinnen und Ärzten des City-Notfalls und des Ärzteverbandes Stadt Bern und Umgebung durch. Logistik-Fachleute des SRK unterstützen die Behörden beim Einkauf der Tests und des für den Betrieb nötigen Schutzmaterials. Dank der engen Zusammenarbeit des SRK mit namhaften Wissenschaftlern bei der Erarbeitung des Vorgehens und Rücksprache mit den Bundesbehörden gilt das Testzentrum in Bern als Pilot, um eine nationale Anpassung der Corona-Teststrategie zu prüfen.

Zusammenarbeit mit der Firma Viollier

Für die Labortests ist die Firma Viollier zuständig. Viollier stellt zudem das Testmaterial und bildet die Schnittstelle zu den beiden Partnern Medgate und Ofac.

Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft der Schweizer Apotheker (Ofac)

Mit ihrer digitalen Gesundheitsplattform Abilis gewährleistet Ofac den sicheren Informationsaustausch zwischen allen Projektbeteiligten, den Gesundheitsfachpersonen und den Personen, die getestet werden. Anhand des erstellten Online-Fragebogens (https://coronacheck.abilis.ch) wird analysiert, welchen Personen ein Test empfohlen wird. Sie erhalten dann ihr «Test-Ticket» per E-Mail, mit einem Strichcode, mit dem sie sich beim Personal des Zentrums ausweisen können. Bei einem negativen Testbefund kann die betreffende Person direkt via Abilis-App schnell benachrichtigt werden. Die Plattform Abilis ist vollständig gesichert und entspricht dem für das zukünftige EPD (elektronisches Patientendossier) vorgegebenen Datenschutz- und Sicherheitsstandard.

Zusammenarbeit mit Medgate

Wird eine Person im neuen Drive-in Corona-Testzentrum positiv getestet, übernimmt das TelemedizinUnternehmen Medgate die ärztliche Befundkommunikation sowie die weitere telemedizinische Betreuung. Die Ärztinnen und Ärzte von Medgate beraten und behandeln die mit dem Coronavirus infizierte Person über das Telefon und können dabei ein Arbeitsunfähigkeitszeugnis ausstellen oder bei Bedarf ein Medikament verschreiben, das dem Patienten direkt nach Hause geliefert werden kann. Dank der telemedizinischen Betreuung ist gewährleistet, dass die Erkrankten die Isolation einhalten können und ihr Zuhause nicht verlassen müssen, dabei aber auch ärztlich betreut sind. Muss ein Patient hospitalisiert werden, kann Medgate die Überweisung in ein Spital vornehmen oder im Notfall auch die Ambulanz aufbieten.

Testbus bis Freitag in Bern

Der seit Montag auf dem BEA-Gelände stationierte Bus dient weiterhin als mobiles Testzentrum ausschliesslich für ärztlich zugewiesene Corona-Patienten. Der Bus wird voraussichtlich noch bis am Freitag am heutigen Standort stehen. Ein neuer Einsatzort ist noch nicht bestimmt.