Lange Zeit galt Silicon Valley als DAS Technik-Zentrum der Welt, an dem es, wollte man in dieser Branche am Weltmarkt mitmischen, kein Vorbeikommen gab. Dies soll sich nun jedoch ändern, nämlich mittels einer europäischen Antwort auf Amerikas berühmtesten Tech-Hub.
Geschehen soll all dies hier im wunderschönen Schweizer Kanton Zug, in der gleichnamigen Stadt am Zugersee, die mittlerweile schon als „Crypto-Valley“ bezeichnet wird. Ziel ist es, die technologische Drehscheibe sowie der Weltmarktführer bei Innovationen in Sachen digitaler Währungen und Blockchain zu werden – ein äusserst ambitioniertes Unterfangen.
Der Aufstieg von Kryptowährung und Blockchain als Branche und Industrie hat zu einer Reihe von Start-ups und Projekten geführt, die versuchen, das Potenzial dieses neuartigen Sektors für sich zu nutzen.
Momentan betrifft das vor allem die Gaming und Glückspielindustrie, welche in Kooperation mit diversen E-Wallet-Unternehmen aktuell emsig dabei sind, die neuartige Technologie optimal in ihre Produkte zu integrieren. So sind es zum Beispiel Unternehmen wie Neteller, die mittlerweile diverse Features auf ihrer Plattform integriert haben, um wiederum zum Beispiel Glückspielgiganten wie Betway mit Kryptowährungsbezahlmethoden zu versorgen.
Die Blockchain als Treiber
Der Boom der Blockchain-Technologie hat auch dazu geführt, dass diverse Länder vielfach versuchen, „führend“ in Bezug auf Kryptowährung und Blockchain-Innovationen zu werden – natürlich wegen der wirtschaftlichen Vorteile, die daraus entstehen können.
Diesem Muster folgen Nationen wie eben die Schweiz, Singapur oder auch Israel. Allesamt wollen natürlich hierbei zum Weltmarktführer aufsteigen und das Crypto-Valley ist die Trumpfkarte, die die Schweiz ins Spiel wirft, um sich am Ende die Krone aufsetzen zu können.
Mit der Gründung der Crypto Valley Association (einer von der Regierung unterstützten Institution, die auf die Entwicklung einer Blockchain sowie eines virtuellen Währungssystems im Zentrum der Schweiz abzielt) wurde auch der Begriff „Crypto-Valley“ aus der Taufe gehoben.
Und wie es scheint, entpuppt sich dieses Projekt als grosser Erfolg! Mächtige Instanzen und Powerzentren wie Shapeshift, Ethereum, Xap, Tezos, ConsenSys sowie viele weitere bekannte Namen haben Zug bereits jetzt zu ihrer neuen Heimat gemacht. Davon profitieren auch jene Start-ups, die sich im Valley ein Business mit weitreichendem Netzwerk aufbauen möchten, was sich aus der Nähe zu den oben genannten Giganten logischerweise wesentlich leichter bewerkstelligen lässt.
Zug bietet ideale Voraussetzungen
Zug offeriert auch ein sehr wirtschaftsfreundliches als auch günstiges Umfeld, so dass das Crypto-Valley als ein sehr attraktives Ziel für Start-ups dient, die nach einem günstigen Standort suchen, um dort eine operative Basis zu errichten.
Zug hat sich auch als idealer Boden für ICO-Aktivitäten herauskristallisiert (eine ausführliche Erklärung zum Thema ICO finden Sie hier), und zwar dank eines regulatorischen Umfelds, in welchem diverse Stiftungen gegründet werden können, die anschliessend in der Lage sind, ICO-Beiträge zu erhalten.
Dieses eher entspannte regulatorische Umfeld hat dazu geführt, dass Organisationen gefördert wurden, die Start-ups im ICO-Prozess unterstützen. Zum Beispiel stellt Bitcoin Suisse eine bekannte Einrichtung mit Sitz in Zug dar, die umfassende Dienstleistungen in Bezug auf ICOs anbietet sowie bisher beeindruckende über 600 Millionen US-Dollar für ICOs zur Verfügung gestellt hat.
Der Präsident der Crypto Valley Association, Oliver Busman, fügte diesem erstaunlichen Umstand folgendes hinzu: „Wir fördern mehr als nur eine Region: Wir haben eine globale Vereinigung als Basis für die innovativsten und zukunftsorientiertesten Unternehmen der Branche gegründet, um die Position der Schweiz als führendes Innovationszentrum innerhalb dieses Sektors weiter zu stärken."
Jedoch wird man nur im Laufe der Zeit erkennen können, ob Crypto-Valley tatsächlich die gleichen technologischen Titanen produzieren kann, wie wir sie so zahlreich im Silicon Valley vorfinden. Bisher hat der Standort seine Position jedoch recht stark und vielversprechend gefestigt.
Immerhin muss man mittlerweile Zug besuchen und dort auf Konferenzen gehen, wenn man im Jahr 2019 wissen möchte, welche Firmen mit der Blockchain tatsächlich Geld verdienen.
CV Summit
Hier wäre der CV Summit erwähnen – CV steht hierbei für Crypto Valley, wie man vermutlich bereits erahnt hat.
Der CV Summit findet zweimal jährlich statt, so gross ist mittlerweile schon die Nachfrage. An der Konferenz nehmen grob gesagt drei Arten von Menschen teil: Zuallererst einmal natürlich die Blockchain-Enthusiasten, die über die Branche und die Chancen darin sprechen möchten.
Die zweite Gruppe bilden etablierte Unternehmer, die sich fragen, ob die Blockchain sie bedroht oder doch auch neue Chancen bietet.
Die dritte Gruppe besteht aus Beratern, die aktuell wohl am meisten Geld mit der Blockchain verdienen. Dazu gehören ausserdem auch die Anwälte. Auf beide sind die Blockchain-Unternehmen angewiesen und in Zug wimmelt es mittlerweile nur so davon.