In der touristischen Wintersaison 2020/2021 war die Nachfrage zwischen November (–57,0%) und Februar (–39,9%) im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode, in der sich die Covid-19-Pandemie in der Schweiz noch nicht bemerkbar gemacht hatte, stark rückläufig. Ab März stieg die Logiernächtezahl gegenüber den entsprechenden Monaten im Jahr 2020, als erstmals strikte Gesundheitsmassnahmen verhängt worden waren, dann markant an (+47,1% im März; +801,8% im April). Dennoch blieb die Nachfrage deutlich hinter März (–44,2%) und April 2019 (–26,5%) zurück.
Einbruch der ausländischen Nachfrage
Die ausländische Nachfrage war während der gesamten Wintersaison stark negativ. Sie brach gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 70,1% ein. Der drastischste Rückgang wurde im November mit einem Minus von 83,0% verbucht. In den Monaten Dezember bis Februar hielt die rückläufige Tendenz weiter an. Die ausländische Nachfrage sank um jeweils rund 80%. Im März lag sie 25,9% tiefer als im entsprechenden Vorjahresmonat und 76,5% tiefer als im März 2019. Im April schnellte die ausländische Nachfrage dann um 471,3% in die Höhe. Dieser Anstieg ist auf die ausgebliebenen ausländischen Gäste im April 2020 zurückzuführen. Im Vergleich zum April 2019 wurde im April 2021 ein Minus von 78,6% verbucht.
Positive Entwicklung der inländischen Nachfrage
Nachdem die Nachfrage der Schweizer Gäste im November (–29,1%), Dezember (–17,2%) und Januar (–37,4%) noch stark rückläufig war, zog sie im Februar 2021 wieder an (–4,0%). Ab März erhöhte sie sich gegenüber März 2020 sprunghaft auf 103,9%, blieb aber dennoch 9,1% unter dem Wert von März 2019. Der markante Aufwärtstrend setzte sich im April 2021 mit einem Plus von 916,9% im Vergleich zu April 2020 fort. Gegenüber April 2019 entspricht dies einem Anstieg von 40,2%.
Stark rückläufige Nachfrage in den städtischen Gebieten
Zwölf der dreizehn Tourismusregionen verzeichneten in der touristischen Wintersaison gegenüber der Vorjahresperiode ein Logiernächteminus. Besonders stark betroffen waren die städtischen Gebiete. Genf (–67,6%), Zürich Region (–62,6%) und Basel Region (–55,6%) mussten die grössten Einbussen hinnehmen. Einzig im Tessin nahm die Nachfrage zu, der Anstieg fiel mit 88,4% sogar sehr deutlich aus. Im Vergleich zur Wintersaison 2018/2019 wurde ein Plus von 10,6% registriert.
Das Logiernächtewachstum im Tessin (+209,0%) in der Wintersaison 2020/2021 war den Gästen aus der Schweiz zu verdanken. Auch in sechs weiteren Tourismusregionen stieg die inländische Nachfrage in diesem Zeitraum an, am stärksten in den Regionen Luzern/Vierwaldstättersee (+36,6%), Bern Region (+31,7%), Wallis (+25,2%) und Graubünden (+21,7%). Dort war die inländische Nachfrage höher als in der Wintersaison 2018/2019. Hingegen blieb die ausländische Nachfrage in allen Tourismusregionen rückläufig. Es wurden zwischen 80,2% (Zürich Region) und 46,9% (Tessin) weniger Gäste aus dem Ausland verzeichnet.