Luzern

Luzern reagiert auf Crack-Konsum im öffentlichen Raum

Crack wird meist in kleinen Klümpchen oder „Rocks“ konsumiert (Symbolbild)
Crack wird meist in kleinen Klümpchen oder „Rocks“ konsumiert (Symbolbild) (Bildquelle: Adobe Stock - Gennaro Leonardi)

Kanton und Stadt Luzern reagieren auf den zunehmenden Crack-Konsum: Mit einer neuen Strategie und 16 konkreten Massnahmen wollen sie sowohl die Situation im öffentlichen Raum entschärfen als auch die Gesundheit der Konsumierenden verbessern.

Crack ist eine aus Kokain hergestellte Droge, die einfach zubereitet und schnell konsumiert werden kann. Die Substanz hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit der Konsumierenden. Die Situation im öffentlichen Raum der Stadt Luzern hat sich seit zwei Jahren akzentuiert. Die Gewährleistung der Sicherheit im öffentlichen Raum wird zunehmend anspruchsvoller. Um mit dieser neuen Herausforderung besser umgehen zu können, haben Kanton und Stadt Luzern gemeinsam die Ausarbeitung einer spezifischen Crack-Strategie mit konkreten Massnahmen in Auftrag gegeben.

Massnahmen mit Fokus auf öffentlichen Raum

Der zentrale Fokus der Massnahmen liegt in einer Entschärfung der Situation im öffentlichen Raum sowie in der Verbesserung der Gesundheit der Konsumierenden. Die ersten Massnahmen der neu ausgearbeiteten Strategie werden ab Herbst 2025 gemeinsam seitens Kanton Luzern, Stadt Luzern und Fachinstitutionen im Drogenbereich umgesetzt – zum Teil werden sie in Pilotprojekten erprobt.

Dazu gehören insbesondere

  • eine Stärkung der Präsenz von Sicherheit Intervention Prävention (SIP) der Stadt Luzern und der aufsuchenden Sozialarbeit der gassennahen Institutionen,
  • die Einrichtung eines öffentlichen Ortes in der Stadt Luzern, an dem die Drogenszene unter Auflagen akzeptiert wird,
  • die Stärkung der Prävention vor allem bei Jugendlichen über eine Weiterentwicklung der Früherkennung und Frühintervention, insbesondere in den Schulen und der Jugendarbeit und Kampagnen auf Social Media,
  • ein neues niederschwelliges aufsuchendes medizinisches Angebot für die Konsumierenden,
  • die Erarbeitung eines Planungsberichts zum Wohnen von vulnerablen Gruppen (etwa Suchtbetroffene oder obdachlose Personen), um der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt zu begegnen,
  • sowie der Aufbau eines Suchtmonitorings des Kantons zur frühzeitigen Erkennung von Veränderungen und neuen Herausforderungen beim Drogenkonsum.

Die von der Arbeitsgruppe empfohlenen Massnahmen unterstützen auch dabei, auf eine veränderte Situation mit anderen Substanzen wie beispielsweise synthetischen Opioiden reagieren zu können.

Breite Einbindung für Ausarbeitung der Strategie

Die nun vorliegende Strategie wurde von einer Arbeitsgruppe unter Beteiligung des Kantons Luzern, der Stadt Luzern, des Verbands Luzerner Gemeinden und den in der Suchthilfe tätigen Institutionen und Fachstellen erarbeitet. Sie umfasst insgesamt 16 Massnahmen entlang der vier Säulen der schweizerischen Drogenpolitik: Prävention, Therapie und Wiedereingliederung, Schadensminderung und Überlebenshilfe sowie Kontrolle und Repression. Fachlich unterstützt wurde die Arbeitsgruppe durch Infodrog, die Koordinations- und Fachstelle Sucht des Bundes.

Langfristiger und realistischer Ansatz

Drogenkonsum ist eine Realität. Ziel der Luzerner Strategie ist es daher, den Konsum in möglichst verträgliche Bahnen zu lenken und damit die negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft und das jeweilige Individuum zu reduzieren.

Regierungspräsidentin Michaela Tschuor, Vorsteherin des Gesundheits- und Sozialdepartements: «Crack-Konsumierende sind oft in einem sehr schlechten körperlichen und psychischen Zustand. Mit unseren Massnahmen wollen wir gezielt ihre Gesundheit verbessern und ihnen einen Zugang zu wirksamen Unterstützungsangeboten ermöglichen.» Regierungsrätin Ylfete Fanaj, Vorsteherin des Justiz- und Sicherheitsdepartements: «Crack bekämpfen wir am wirksamsten mit einer Kombination aus präventiven und repressiven Massnahmen.

Dazu braucht es eine enge Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen.» Stadträtin Melanie Setz, Sozial- und Sicherheitsdirektorin der Stadt Luzern, ergänzt: «Die Belastung des öffentlichen Raums der Stadt Luzern hat durch den Crack-Konsum stark zugenommen. Unser Ziel ist, mit diesen Massnahmen die Sicherheit für alle zu erhöhen – für die Bevölkerung ebenso wie für die Betroffenen selbst.»

Quelle der Nachricht: Sozial- und Sicherheitsdirektorin der Stadt Luzern