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Manor stellt die Weichen für die Zukunft

Der Manor in Bachenbülach wird geschlossen.
Der Manor in Bachenbülach wird geschlossen. (Bildquelle: Manor AG)

Die Manor AG will im Rahmen ihrer Unternehmensstrategie das führende Omnichannel Warenhaus der Schweiz werden. Noch deutlicher als bisher sollen die sich ändernden Kundenbedürfnisse und Konsumverhalten in den Mittelpunkt gestellt werden.

Der Online-Anteil wird in den nächsten fünf Jahren markant gesteigert. Um die nötigen Mittel dafür bereitzustellen und sein zukünftiges Potenzial voll auszuschöpfen, gibt das Unternehmen strukturelle Anpassungen seines Filialnetzwerks bekannt. Manor will zwei seiner insgesamt 31 Supermärkte nicht mehr weiterbetreiben und ist zwecks Nachfolgelösung bereits in Gesprächen mit Mitbewerbern. Das Warenhaus von Bachenbülach wird geschlossen.

Jérôme Gilg, CEO von Manor: "Der Wandel im Detailhandel schreitet weiter zügig voran. Digitalisierung bedeutet Chance und Herausforderung gleichermassen. Um bei der Verlagerung vom stationären Geschäft ins Online-Geschäft Schritt zu halten, müssen wir unsere laufende Transformation weiter vorantreiben und konsequent in die Digitalisierung investieren."

Damit die in der Strategie definierten Omnichannel Dienstleistungen weiter ausgebaut werden können, wird das Unternehmen alleine im Digital- und IT Infrastruktur Bereich dieses Jahr über 30 neue Stellen schaffen. Manor hat bereits ein neues Kassen- und ERP Warenwirtschaftssystem eingeführt und dafür insgesamt 50 Millionen Franken investiert.

Supermärkte und Restaurants bleiben von strategischer Bedeutung

Um die Mittel für den Transformationsprozess bereitzustellen und gleichzeitig neue Wachstumsmöglichkeiten zu erschliessen, hat Manor das Filialnetz sorgfältig analysiert. Frequenz, Umsatzentwicklung, Konkurrenzsituation sowie Lage wurden dem Marktpotenzial und den notwendigen Sachinvestitionen gegenübergestellt. In der Folge kam die Geschäftsleitung in enger Absprache mit dem Verwaltungsrat zum Schluss, für die Supermärkte in Liestal und Delémont eine Nachfolgelösung zu suchen.

Die Bereiche Supermärkte und Restaurants bleiben weiterhin ein wichtiges Standbein von Manor. In diesem Jahr wird das Unternehmen erneut 15 Millionen Franken in bestehenden Supermärkten wie Morges, Lausanne, Siders, Sitten und Vevey investieren. Zudem sollen in den kommenden Jahren neue Verkaufsstandorte im Bereich Gastronomie und Convenience entstehen.

"Speziell in unseren Supermärkten müssen wir eine gewisse kritische Grösse erreichen, damit wir diese ohne Abstriche an unsere Qualitätsansprüche profitabel betreiben können", sagt Jérôme Gilg: "Manor bleibt Inbegriff für hochwertige, frische sowie lokale und nachhaltig produzierte Lebensmittel. In unseren Supermärkten wird jedes Brot mit biologischen Zutaten von Hand vor Ort gebacken. Unsere Kunden schätzen auch unsere bedienten Käse-, Fisch- und Fleischtheken. Da machen wir keine Abstriche. Die heute kommunizierten Einschnitte werden helfen, die Profitabilität zu verbessern. Wir müssen all unsere Anstrengungen auf Wachstum ausrichten und dabei die Kosten nicht aus den Augen verlieren."

Warenhaus in Bachenbülach wird geschlossen

Das Warenhaus in Bachenbülach wird geschlossen, weil die Besucherfrequenz im Industriegebiet von Bülach unzureichend ist, um den Standort langfristig wirtschaftlich betrieben zu können. Hinzu kommt, dass Manor durch die unfreiwillige Schliessung des Flagship an der Zürcher Bahnhofstrasse in diesem Jahr eine beträchtliche finanzielle Einbusse kompensieren muss.

Die Schliessung in Bachenbülach erfolgt Ende April 2020. Von dem Entscheid sind 27 Manor Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Manor setzt alles daran, dass die betroffenen Mitarbeitenden innerhalb der Manor Gruppe oder auf dem regionalen Arbeitsmarkt eine Weiterbeschäftigung finden werden. Ein Sozialplan wird erarbeitet.

Effizientere Retail-Organisationsstruktur

Vor zwei Jahren hat Manor damit begonnen einzelne Warenhäuser in einem Verbund zusammenzuschliessen. Ende Januar werden die 60 Manor Warenhäuser in 28 Verkaufseinheiten gebündelt, welche jeweils von einem Store Director geführt werden. Dieses Konzept hat sich in der Praxis bewährt und wird nun flächendeckend ausgerollt. Dementsprechend wird die Führungsstruktur im Warenhaus-Bereich vereinfacht und an die zukünftigen Anforderungen eines Omnichannel Warenhauses ausgerichtet.

Diese Reorganisation betrifft ein Dutzend Warenhausdirektoren und rund 40 weitere Mitarbeitende. Die kundenorientierten Funktionen bleiben unverändert, damit das Unternehmen seiner Kundschaft weiterhin ein spezielles Einkaufserlebnis mit erstklassiger Beratung bieten kann.