Als AMIGOS im April 2018 startete, war das Konzept für die Schweiz neuartig: Migros-Kundinnen und -Kunden machen anderen Migros-Kundinnen und -Kunden einen Gefallen und kaufen für sie ein. Besteller können auf der Website www.amigos.ch ihre Einkaufsliste posten, ein Bringer nimmt die Bestellung per AMIGOS-App an, erledigt den Einkauf in der Migros und bringt die bestellten Produkte dem Besteller nach Hause. Im Vordergrund dieses "peer to peer"-Konzepts stand der soziale Gedanke der Nachbarschaftshilfe.
Wichtige Erfahrungen gesammelt
Der Test fand in den Regionen Bern und Zürich statt und stiess von Beginn an auf reges Interesse. Die Nachfrage entwickelte sich während der Testzeit erfreulich. Gleichzeitig sammelte die Migros laufend Rückmeldungen und Erfahrungswerte. Nach einer Evaluation der ersten Testphase konzentrierte sich die Migros seit Frühjahr 2019 auf einzelne Bereiche von AMIGOS, die sie weiterentwickeln wollte.
Die Prüfungen brachten die Erkenntnis, dass sich AMIGOS durch die mögliche Weiterentwicklung stark von einer neuartigen Social-Shopping-Plattform im Sinne einer Nachbarschaftshilfe hin zu einer gewöhnlichen kommerziellen Shopping-Plattform bewegt hätte. Dieses Modell wäre im Widerspruch zur ursprünglichen sozialen Idee gestanden. Darum hat sich die Migros entschieden, AMIGOS nach Abschluss der Testphase nicht einzuführen.
Dank an Bringer und Besteller
Die Migros dankt allen Bestellern und Bringern dafür, dass sie AMIGOS genutzt und während der Testphase zum Leben erweckt haben. "Obwohl AMIGOS nach der Testphase nicht eingeführt wird, war das Projekt für uns nicht umsonst", sagt Matthias Wunderlin, Leiter des Marketingdepartements des Migros-Genossenschafts-Bundes. "Wir haben Erfahrungen gesammelt, die für uns im Hinblick auf zukünftige Projekte sehr wertvoll sind."
Die Migros wird weiterhin innovative Projekte wie AMIGOS, oder aktuell "mymigros" testen, um auf die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden abgestimmte Einkaufsmöglichkeiten anbieten zu können.