Qendrim war von Anfang an sehr kräftig und stand bereits nach weniger als einer halben Stunde auf den Beinen. Es verging keine Stunde, bis er das erste Mal bei seiner Mutter trank. Am Dienstag machte er den ersten Ausflug nach draussen und lernte die im Dezember geborene Penda kennen.
Qendrims Vater ist Xamburu (10). Er interessiert sich kaum für seinen neusten Sprössling, sondern für die zurzeit brünstige Sophie (8), Pendas Mutter. Besucherinnen und Besucher sind angehalten, im Haus still zu sein, um Kianga und Qendrim nicht zu stören. Über Mittag, wird das Haus für das Publikum geschlossen.
Kordofan-Giraffen kommen im Tschad, im nördlichen Kamerun, in der zentralafrikanischen Republik und eventuell noch im westlichen Sudan vor. Besonders der Lebensraumverlust, Kriege und die Jagd setzen den Beständen zu. In Zoos sind sie eher selten. Von insgesamt 376 Zoos, die weltweit registriert sind und ihre Daten in ZIMS (zoological information management system) eingeben, halten nur 26 Zoos diese Giraffen-Unterart. Das sind 87 Tiere von fast 2'000 in Zoos gehaltenen Giraffen.
Die in Zoos lebenden Giraffen machen es möglich, den Besucherinnen und Besuchern nahezubringen, dass Giraffen in ihrem natürlichen Lebensraum immer seltener werden. In ganz Afrika leben nur noch rund 70’000 Giraffen.