Basel-Stadt

Nachwuchs bei den Klippschliefern im Zoo Basel

(Bildquelle: Zoo Basel)

Nach 16 Jahren Pause gab es im Zoo Basel Nachwuchs bei den Klippschliefern. Vier Jungtiere sind jetzt auf der grossen Innenanlage im Etoschahaus zu sehen.

Der Nachwuchs ist das erfreuliche Resultat der vor einem Jahr neu zusammengesetzten Gruppe. Die beiden Weibchen und das Männchen verstanden sich gut, was Hoffnung auf Nachwuchs aufkommen liess. Am 16. August wurden erstmals fünf Junge auf der Anlage gesehen. Eines war nicht überlebensfähig und musste eingeschläfert werden. Die anderen entwickeln sich prächtig und werden von Tag zu Tag aktiver. Ob es sich bei den Kleinen um Weibchen oder Männchen handelt, ist noch nicht bekannt.

Die Geburten sind umso erfreulicher als alle Bemühungen, eine neue Zuchtgruppe zusammenzustellen zuvor nicht fruchteten. Klippschliefer sind bei der Partnerwahl sehr wählerisch und das Zusammenführen von neuen Tieren ist schwierig. Dies ist auch der Grund für die lange Pause seit der letzten Geburt im Jahr 2003. Erst der Import eines neuen Männchens aus Stuttgart im Jahr 2018 und zweier weiblicher Geschwister aus Holland, führte zum Erfolg.

Wohngemeinschaft mit Rückzugsmöglichkeiten

Klippschliefer kommen nach einer recht langen Tragzeit von sieben bis acht Monaten zur Welt. Aussergewöhnlich ist, dass alle Weibchen einer Gruppe üblicherweise zur selben Zeit gebären. Sie bekommen ein bis fünf Junge, wobei jüngere Weibchen meist weniger Nachwuchs haben als ältere. Die rund 200 Gramm schweren Jungen sind bei der Geburt sehr weit entwickelt und behaart und laufen sofort umher. Bereits nach wenigen Tagen fressen die Jungen schon Pflanzen.

Im Etoscha-Haus leben die Klippschliefer in einer grossen Gemeinschaft mit Borstenhörnchen, Rotschnabel-Toko, Siedelwebern und Russköpfchen. Dass diese WG so gut funktioniert, liegt an den eigenen Rückzugsbereichen, die allen Arten zur Verfügung stehen. Ausserdem ist ausreichend Futter vorhanden, so dass es keinen Futterneid und somit keinen Streit gibt.

Pflanzenfresser mit Haftfüssen

Die Gestalt der Klippschliefer erinnert stark an ein sehr grosses Meerschweinchen mit dichtem braunem Fell. Ihre Fusssohlen sind ledrig und haften aussergewöhnlich gut, so dass sie schnell fliehen können, wenn sich Raubvögel oder andere Raubtiere nähern. Klippschliefer sind reine Pflanzenfresser und gehen in der Gruppe gemeinsam auf Nahrungssuche. Eine Gruppe besteht aus dem dominanten Männchen und den fortpflanzungsfähigen Weibchen sowie deren Nachwuchs. Die Jungen werden mit eineinhalb bis zweieinhalb Jahren geschlechtsreif. Die jungen Männchen verlassen dann die Gruppe.

Klippschliefer sind die häufigste Schliefer-Art in Afrika. Vornehmlich leben sie im südlichen Afrika, sind aber auch im Norden anzutreffen. Sie leben in Kolonien und bevorzugen felsige Landschaften, da ihnen Felsspalten und Höhlen nicht nur als Rückzugsort und Fluchtort dienen, sie bringen dort auch ihre Jungen zur Welt.