Grund für die Empörung: Ein in Jeans verpackter Frauen-Hintern mit dem Warnhinweis "Gut zum Sitzen, Drücken und Wackeln, aber nicht zum Verletzen. Bitte besondere Vorsicht bei nassem Wetter. Wir lieben jedes Stück an Ihnen".
Gut gemeinter Rat
Vor allem den Politikern Teresa Pearce und Sadiq Khan waren die Plakate ein Dorn im Auge. Das Foto sei "entsetzlich" und "lächerlich". Den gut gemeinten Ratschlag des Unternehmens an seine Fahrgäste, an nassen Tagen lieber nicht auszurutschen und sich das Hinterteil unnötig zu verletzen, hätte man den beiden Politikern zufolge auch anders "bewerben" können.
"Es gibt zwei Arten von aneckender Werbung: Eine absichtliche Provokation beziehungsweise Diskriminierung mit dem Ziel, zum Beispiel schnell Bekanntheit zu erlangen, und die unabsichtliche Variante, die oft einfach passiert. Natürlich sollte man diskriminierende Inhalte und Werbung sein lassen, allerdings muss man auch sagen, dass speziell in Social-Media-Kanälen die Grenze oft verschwimmt beziehungsweise auch schwer vorhersehbar ist", erklärt Marketing-Experte Bernd Pfeiffer von LimeSoda gegenüber "pressetext".
Erklärung reicht nicht aus
Southeastern Railway hat nach der heftigen Kritik an seinem Plakat öffentlich zugestanden, dass dieses möglicherweise beleidigend gewirkt haben könnte. Pearce reicht die Erklärung des Unternehmens nicht aus. Sie fordert daher Ermittlungen, wie das Motiv in Kombination mit dem Schriftzug überhaupt gestattet werden konnte. "Frauen erleben sexuelle Belästigung in öffentlichen Verkehrsmitteln jeden Tag. Es ist entsetzlich, dass Southeastern Railway glaubt, es sei in Ordnung, das auf diese Weise lächerlich zu machen", argumentiert die Politikerin.
Briten wegen Plakat mit Frauen-Hintern ausser sich
Neue Sicherheitsplakate der Southeastern Railway haben in Grossbritannien für grossen Wirbel gesorgt und mussten wegen Beschwerden inzwischen sogar aus 70 Stationen des Verkehrsunternehmens wieder entfernt werden.