Während in Deutschland im Jagdjahr 2017/18 inklusive sogenanntem Fallwild 184'690 Feldhasen getötet wurden, liegt die Zahl für die aktuell veröffentlichte Jagdperiode bei 191'854 getöteten Tieren - das entspricht 7'164 Hasen mehr beziehungsweise einem Anstieg von rund 3,9 Prozent. Die Tierrechtsorganisation fordert den Deutschen Jagdverband jetzt auf, die Jagd auf Hasen umgehend zu stoppen. Andernfalls sieht Peta das Bundeslandwirtschaftsministerium in der Pflicht, eine ganzjährige Schonzeit für die bedrohte Tierart auszurufen.
"Die Jagd auf die Feldhasen ist als existenzbedrohend für die Spezies anzusehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Jäger einer Tierart so lange nachstellen, bis sie am Rande der Ausrottung steht. Auch Rebhühner wurden im 20. Jahrhundert in manchen Jahren zu Hunderttausenden erschossen und sind heutzutage stark gefährdet. Gleichzeitig töten Hobbyjäger über 400'000 Füchse mit der absurden Begründung, dass diese angeblich bedrohte Arten gefährden würden", so Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei Peta. "Sollte der Jagdverband den Feldhasen weiterhin nachstellen, muss eine gesetzliche Regelung her."
Irreführende Argumentation der Jägerschaft
"Fallwild" sind Tiere, die ohne direkte Jagdausübung beispielsweise im Straßenverkehr getötet wurden, sie stellen an der Gesamtjahresstrecke aber nur einen kleinen Anteil dar. Die industrielle Landwirtschaft ist der Hauptfaktor für den Populationsrückgang bedrohter Arten, da sie den Lebensraum der Tiere zerstört. Durch neue Ackerflächen, Monokulturen, Dünger und Pestizide werden für sie überlebenswichtige natürliche Strukturen immer weiter vernichtet - mit der Überdüngung schwindet zudem auch das Nahrungsangebot. Die Tötung von Hunderttausenden Tieren durch Jäger übt zusätzlichen Druck auf die geschwächten Populationen aus und kann diese an den Rand der Ausrottung bringen.
Fälschlicherweise versucht die Jägerschaft, den Rückgang der Feldhasenbestände Beutegreifern wie dem Fuchs zuzuschreiben. Füchse ernähren sich jedoch vornehmlich von Mäusen und sind keine Bedrohung für die Hasenpopulation oder für Bodenbrüter. Die Jagd auf Füchse hat zudem keinerlei regulierende oder reduzierende Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen werden.
Petas Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.