Graubünden

Plantahofwein wird bio

Rebmeister Moritz Villinger mit dem Bündner Regierungswein.
Rebmeister Moritz Villinger mit dem Bündner Regierungswein. (Bildquelle: Plantahof)

Der Plantahof bewirtschaftet in Malans rund 2,5 Hektar Reben. Das Keltern erfolgt im Weinkeller in Landquart, wo unter anderem der Bündner Regierungswein entsteht. Ab 2020 erfolgt der Anbau ausschliesslich nach den Richtlinien von Bio Suisse.

Seit zwei Jahren führt der Plantahof am Rebberg "Markstaller" in Malans einen Spritzversuch durch. Dabei werden verschiedene Verfahren verglichen, welche im biologischen Landbau zugelassen sind. Ein Fokus liegt auf Varianten mit und ohne Kupfereinsatz. Kupfer ist ein natürliches Produkt und wirkt gut gegen Pilzbefall. Allerdings ist dessen Einsatz umstritten, da Kupfer im Boden nicht abgebaut wird.

Zwar werden in den modernen Verfahren im Vergleich zu früher nur noch geringe Mengen eingesetzt. Langfristige Ziele sind jedoch eine weitere Reduktion oder gar ein Verzicht. Die ersten Ergebnisse am Plantahof sind vielversprechend. Allerdings war der Versuch im 2018 aufgrund der sehr guten Witterung wenig aussagekräftig. Die definitiven Ergebnisse 2019 werden nach der Weinlese vorliegen. Bewertet wird der Pilzbefall von Echtem Mehltau, Falschem Mehltau und Botrytis.

Biostrategie von graubündenWEIN wird unterstützt

Ab 1. Januar 2020 wird der Plantahof alle Rebflächen und die Kelterei nach den Richtlinien von Bio Suisse bewirtschaften und zertifizieren lassen. Nach zwei Jahren Umstellzeit wird somit das gesamte Weinangebot in Bioqualität erhältlich sein. Mit der Biozertifizierung des Weinbaus unterstützt der Plantahof die Biostrategie von graubündenWEIN.

Der Branchenverband will die Anzahl der Bioweinbaubetriebe in der Bündner Herrschaft erhöhen. Derzeit werden rund 15 Prozent der Rebfläche nach Biorichtlinien bewirtschaftet. Bis im Jahr 2025 soll dieser Anteil auf mindestens 25 Prozent steigen. Ein sorgfältiger Umgang mit der Umwelt, das Bewusstsein für die ökologischen Zusammenhänge und Kreisläufe sowie der gezielte Einsatz von biologischen Pflanzenschutzmitteln sind grundsätzlich die Basis eines nachhaltigen Weinbaus.

Die zunehmende Biofläche entspricht zudem auch dem nationalen Trend. Immer mehr Konsumenten fragen nach authentischen und naturbelassenen Lebens- und Genussmitteln, so dass Bioweine auf dem Markt zunehmend gefragt sind.

Der Plantahof kann mit seinem Betrieb einen Beitrag leisten, indem er für den Biorebbau in der Bündner Herrschaft neue Methoden ausprobiert. Die so gemachten Erfahrungen können im Austausch mit Winzerinnen und Winzern, durch die Beratung und mit entsprechenden Kursen weiterverbreitet werden.