Hecken sind Lebensräume mit einem hohen ökologischen Wert. Insekten, Vögeln und Kleinsäugern dienen diese Gehölze als Lebensraum. Hecken sind zudem wichtige Vernetzungselemente in der offenen Landschaft. Mit blühenden Wildkirschen und beerentragendem Holunder bieten Hecken auch für uns Menschen einen landschaftlichen Reiz und Köstlichkeiten für die Küche.
In Hecken und Feldgehölzen wachsen unterschiedliche Sträucher und Bäume. Eine angepasste Pflege führt zu mehr Vielfalt, landschaftlich prägenderen Gehölzen - und längerfristig zu weniger Arbeit. Als Merkspruch gilt: "unten dicht, oben licht".
Angrenzende Flächen extensiv nutzen
Hecken und Feldgehölze sind von Wiesen und Weiden umgeben. Im Garten reicht der Rasen an die Sträucher hin. Werden diese angrenzenden Flächen zurückhaltend und vielfältig genutzt, nennt man sie Krautsäume, die vielen Insekten und Reptilien als Futtergrundlage und Rückzugsort dienen.
Asthaufen vom letzten Heckenschnitt oder offener Boden vom Gemüsegarten sind wichtige Strukturelemente für das Blütenangebot der Krautsäume. Hecken und Krautsäume bieten Lebensraum für Wiesel, Spitzmäuse, Schlupfwespen und Co. Diese Arten werden in der Landwirtschaft und im Garten als Nützlinge geschätzt. Sie tragen zu einem stabilen Ökosystem bei.
Da Hecken, Feld- und Ufergehölze einen hohen Wert haben, sind sie grundsätzlich geschützt. Als geschützte Lebensräume dürfen sie zwar sachgerecht gepflegt, jedoch nicht entfernt werden. Landwirtschaftliche Bewirtschaftende haben die Möglichkeit, Hecken als Biodiversitätsförderflächen oder Landschaftselemente anzumelden.
Hecken aufwerten oder neu anlegen
Im Schwerpunkt ‚Umwelt‘ des Regierungsprogrammes 2020-2023 kommt der Biodiversität ein hoher Stellenwert zu. Wertvolle Naturräume wie Hecken sollen gezielt gefördert werden. Eine sachgerechte Pflege und geeignete Aufwertung der bestehenden Hecken sind dafür wesentliche Massnahmen.
Interessierte Grundeigentümer können ihre bestehenden Hecken aufwerten oder neue Gehölze anlegen. Heute gepflanzte artenreiche Hecken entfalten in 15 bis 20 Jahren ihren vollen Wert für die Biodiversität und die Landschaft. Die kantonale Fachstelle Natur und Landschaft unterstützt diese Vorhaben.
Pflegegrundsätze Hecken
Zeitpunkt Rückschnitt: Zwischen November und März.
Selektiv pflegen: Schnell wachsende Sträucher wie Hasel oder Eschen auf den Stock setzen. Langsam wachsende Arten wie Geissblatt, Pfaffenhütchen, Schneeball, Holunder und Dornensträucher gezielt freistellen; nur in die Wiese überhängende Äste schneiden. Einzeln aufkommende Bäume wie Wildkirsche, Vogelbeere, Bergahorn stehen lassen. So nimmt die Artenvielfalt zu und der Pflegeaufwand ab.
Abschnittsweise pflegen: Rückschnitt unterteilen. Faustregel: 20 - 30 Meter am Stück, pro Jahr maximal ein Drittel der Hecke. Damit bleiben für die Tiere Rückzugsmöglichkeiten und der landschaftliche Eingriff ist nicht zu stark.