Kaum eine Ski-Anfängerin und kaum ein Snowboard-Einsteiger wagt sich am ersten Tag auf die schwarze Piste. Denn im Schneesport braucht es Übung, darin ist man sich weitgehend einig. Doch auf dem Schlitten ist alles anders – viele fahren einfach drauflos. Dabei sind gute Vorbereitung, das richtige Material und eine korrekte Fahrtechnik auch beim Schlitteln entscheidend, um unverletzt ins Tal zu kommen. Dass dies nicht alle beherzigen, zeigt die Unfallstatistik:
Pro Jahr müssen sich durchschnittlich 6500 Schlittlerinnen und Schlittler nach Unfällen ärztlich behandeln lassen. Auch tödliche Unfälle kommen vor – pro Jahr stirbt in der Schweiz im Durchschnitt eine Person beim Schlitteln. Die Mehrheit der Verletzungen passiert bei Selbstunfällen. Allerdings kommt es auch zu Kollisionen, etwa mit Personen, Bäumen, Absperrungen, Pfosten oder Autos.
Viele ungeschützte Köpfe
15 % der Schlittelverletzungen betreffen den Kopf, darunter sind auch schwere Schädel- und Hirnverletzungen. Wer einen Helm trägt, hat bei einem Sturz oder einer Kollision ein deutlich kleineres Risiko, sich am Kopf zu verletzen. Knapp die Hälfte der Schlittelnden fährt aber ohne Helm, wie eine aktuelle Erhebung der BFU zeigt. Der Vergleich zur Skipiste ist in jedem Alter frappant: Während auf dem Snowboard und auf den Ski 99 % der Kinder und Jugendlichen einen Helm tragen, sind es beim Schlitteln nur 80 %. Von den Erwachsenen schlitteln gar nur 43 % mit Helm (Ski / Snowboard: 92 %).
Rodel ist die bessere Wahl
Ein Teil der Unfälle ist auf die Wahl des Gefährts zurückzuführen: Klassische Schlitten wie der «Davoser» oder der «Grindelwalder» sind nicht als Sportgeräte gedacht, sondern für den Lastentransport. Wer stattdessen einen Rodel benützt, kann einfacher und präziser lenken.
Sicher schlitteln heisst:
- Einen Helm tragen
- Hohe, feste Schuhe mit gutem Profil anziehen – bei eisigen Verhältnissen zusätzlich Bremshilfen
- Markierte Schlittelwege, hindernisfreie Wege oder Hänge mit freiem Auslauf wählen
- Einen Rodel benützen