Schwarze Woche für Südafrikas Löwenjäger

(Bildquelle: infoticker)

Nachdem Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal diese Wocheein Importverbot für Jagdtrophäen von Löwen angekündigt hat, fordert Vier Pfoten nun umso mehr die Schweiz, diesem Beispiel zu folgen.

Dem Entscheid das Französischen Umweltministerium sollte auch die Schweiz folgen. Vier Pfoten fordert ebenfalls einen Importstopp für Löwentrophäen. Spätestens seit der illegalen Tötung des Publikumsmagneten Cecil in Simbabwe, hat auch die breite Öffentlichkeit kein Verständnis mehr für die Trophäenjagd. Die weltweite doch sehr negative Berichterstattung und die Reaktionen von Menschen aus aller Welt hat dies klar gezeigt.

Motion für Importverbot abgelehnt

Die Grüne Politikerin Aline Trede hat im Juni 2015 eine Motion mit dem Titel "Importverbot für Jagdtrophäen" eingereicht. Dort verlangt Treder explizit ein Importverbot für alle Trophäen, die aus der Gatterjagd stammen. Für Vier Pfoten ist es einerseits ein Erfolg, dass das Problem der Gatterjagd und dem damit verbunden Import in andere Länder von der Politik wahrgenommen wird.

Anderseits ist Julie Stillhart, Ländercheffin von Vier Pfoten Schweiz enttäuscht: "Leider sieht der Bundesrat kein Handlungsbedarf und will den Import von Jagdtrophäen bedrohter Tierarten nicht verbieten. Die Argumentation dafür ist aus unserer Sicht falsch ausgelegt. Löwen werden zwar noch nicht als bedrohte Tierart eingestuft, dass Canned Hunting und die damit verbundene Trophäenjagd sowie der Knochenverkauf nach China lassen die Löwenpopulation jedoch dramatisch sinken."

Es braucht weitere Entscheide auf nationaler Ebene

Der Bundesrat lehnte die Motion auch mit einem weiteren Argument ab. Julie Stillhart, Vier Pfoten Schweiz ist enttäuscht: "Das Beispiel Frankreich zeigt, dass eine Entscheidung auf nationaler Ebene sehr wohl möglich ist. Wenn eines der grössten EU-Länder mit gutem Beispiel vorangeht, sollten andere EULänder sowie die Schweiz nicht zögern. Deutschland zum Beispiel ist der zweitgrösste Trophäenimporteur in der Europäischen Union. Laut Cites Datenbank wurden zwischen 2004 und 2013 gut 19'000 Trophäen von artgeschützten Tieren in die Bundesrepublik eingeführt. Bis dato ist Australien das einzige Land weltweit, das die Einfuhr von Löwentrophäen gleich welcher Herkunft verboten hat."

Jäger gegen grausame Gatterjagd auf Zuchtlöwen


Auch bedeutende Jagdvertreter positionieren sich zunehmend gegen die grausamste Form der Löwenjagd, das so genannte Canned Lion Hunting. So hat sich diese Woche die grösste europäische Jagdmesse "Jagd & Hund" in Dortmund klar gegen die Jagd auf Zuchtlöwen positioniert. Im Vorfeld der kommenden Messe im Februar 2016 wurden Ausstellern nahe gelegt, keine Canned Lion Hunting Jagdreisen mehr anzubieten.

Auch in Südafrika entfernt man sich zusehends von dieser unmoralischen Jagdpraxis. Der grösste Jagdverband des Landes PHASA (Professional Hunters Association of Sout Africa) distanziert sich auf seiner Jahreshauptversammlung offiziell von der unmoralischen Praxis der Jagd auf gezüchtete Löwen und andere.

#RealTrophy: Vier Pfoten-Online-Kampagne gegen Löwen-Trophäenjagd

Die Vier Pfoten Petition www.cannedhunting.com für ein Verbot von Canned Lion Hunting, hat bereits über 216'000 Unterstützer. Mit der neuen Online-Kampagne #RealTrophy will Vier Pfoten noch mehr Menschen mobilisieren: Mit einem eigenen Trophäenbild können Unterstützer auf realtrophy.org gegen die Löwenjagd protestieren.