Mit grösster Bestürzung nehmen die wichtigsten Berufsverbände und Gewerkschaften im Gesundheitsbereich Kenntnis von den aktuellen Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen und im Besonderen von der Gefährdung der Arbeitnehmenden sowie der PatientInnen und KlientInnen.
Die Gefährdung entsteht konkret, weil positiv auf Sars-COV-2 getestete Mitarbeitende in Quarantäne wegen Personalknappheit zur Arbeit aufgeboten werden.
Gerade heute braucht das Gesundheitspersonal jedoch besonderen (Gesundheits)Schutz. Das Gesundheitspersonal zu schwächen bedeutet hingegen, die Gesundheitsversorgung aufs Spiel zu setzen.
In diesem dringenden Appell fordern wir den Bundesrat auf:
- Personen mit positivem Corona-Test bzw. in Erwartung des Tests sowie sich in Quarantäne befindende Personen dürfen nicht zur Arbeit aufgeboten werden;
- Das Gesundheitspersonal, das gemäss BAG in Quarantäne muss, soll in Quarantäne bleiben, genauso wie die Gesamtbevölkerung;
- Besonders gefährdete Personen wie auch schwangere Frauen müssen wieder zusätzlich geschützt werden;
- Keine Abweichung vom Arbeitsgesetz und seinen Verordnungen darf zugelassen werden;
- Umsetzung einer Zusammenarbeit und Koordination zwischen den Kantonen und den Gesundheitsinstitutionen, damit das vorhandene Personal gezielter eingesetzt werden kann;
- Über eine ausserordentliche Finanzierung ist sicherzustellen, dass den Gesundheitsinstitutionen durch die Behandlung von Covid-19-PatientInnen kein finanzieller Schaden entsteht;
- Finanzierung einer Corona-Prämie für das Gesundheitspersonal;
- Systematisches Erfassen und Monitoring des Gesundheitszustands des Gesundheitspersonals und regelmässige Berichterstattung darüber;
- Lösung der lange erkannten strukturellen Probleme im Gesundheitsbereich und Anpassung des Finanzierungsmodus an die Bedürfnisse der Gesundheitseinrichtungen.