Film-Schauspieler sind überwiegend weiss und männlich - daran hat sich in den vergangenen sieben Jahren kaum etwas geändert. Frauen halten nur 30,2 Prozent der 30.835 Sprecherrollen der analysierten 700 Filme inne. Der Bericht stammt von der Media, Diversity and Social Change Initiative der USC Annenberg School for Communication and Journalism. Jeweils die erfolgreichsten 100 Filme aus den Jahren 2007 bis 2014 (2011 ausgenommen) wurden ausgewertet.
Frauen werden stärker sexualisiert
In den Blockbustern des vergangenen Jahres wurden Frauen nicht nur viel seltener dargestellt, sie wurden auch stärker sexualisiert. 27,9 Prozent posierten in sexy Outfits (acht Prozent bei Männern) und 26,4 Prozent zeigten sich zumindest teilweise nackt (9,1 Prozent der Männer). "Wir sehen, dass sich dieser Fokus auf Aussehen und sexuelle Attraktivität, der männliche Blick, wenn man so will, bereits bei sehr jungen Schauspielerinnen zeigt", warnt die Herausgeberin der Studie, Stacy L. Smith, gegenüber Mashable.
Auch bei Hautfarbe und Abstammung zeigt sich ein starker Einheitsbrei: 73,1 Prozent der Darsteller sind weiss, 12,5 Prozent sind schwarz, gefolgt von 5,3 Prozent Asiaten und 4,9 Prozent Latinos. "Wenn mehr als 40 Filme nicht einmal einen asiatischen Charakter zeigen, haben wir, so glaube ich, eine Repräsentationskrise in der Filmindustrie", warnt Smith. Auch die Regisseure, Drehbuchautoren und Produzenten sind mehrheitlich weisse Männer.
Wandel wäre in vier Jahren möglich
"Wir könnten einen Wandel in einer viel strategischeren, programmatischeren Art und Weise gestalten, anstatt jedes Jahr diesen Bericht herauszubringen, nur um zu sehen, dass sich am Status quo wieder nichts geändert hat", ist Smith überzeugt. Eine Idee dafür wäre, zu jedem Film fünf weibliche Charaktere hinzuzufügen - das würde laut Smith die ungerechte Geschlechterverteilung innerhalb von vier Jahren lösen.
Schauspieler Kevin Bacon hat bereits mit seinem eigenen Aufruf auf die Studienergebnisse reagiert: Unter dem Motto #FreeTheBacon will er mehr nackte Männer in Filmen sehen.
Traumfabrik Hollywood benachteiligt Frauen massiv
Filmbranche ist bei Geschlechterverteilung und Abstammung ungerecht.