Von der Ski-Piste zum Downhill-Trail
Seitdem der Schnee in der Schweiz immer weniger wird, sehen nicht nur Bergbahnen ihre Existenzgrundlage bedroht. Als Geschäftsmodell hat der Skisport bisher das Schweizer Tourismussegment geprägt. Nun steigt in Folge des Klimawandels die Schneegrenze, wodurch Skigebiete unter 2'000 Metern künftig mit schweren Einbussen rechnen müssen.
Die Wintersportsaison verschiebt sich nach hinten und endet immer früher. In einem nicht zu unterschätzenden Anteil aller ehemals schneesicheren Gebiete ist Schneefall mittlerweile nur mehr eine schwache Hoffnung. Zwar überbrücken Schneekanonen kurzfristige Engpässe, sind mittelfristig aber zu energieaufwändig, um Neuschnee zu ersetzen. Zwischen 2010 und 2016 hatte dies rückläufige Umsätze zur Folge, auf die existenzbedrohte Betriebe jetzt reagieren.
Ski-Gebiete bauen ihr Sommerangebot seit Jahren aus, um sich von Schnee und Eis zu emanzipieren. Neben Wanderangeboten gibt es längst Skipisten, die in den Sommermonaten als Downhill-Bike-Trails dienen. Durch solche neuen Standardangebote haben sich die Umsätze entsprechender Gebiete im Jahr 2017/18 zumindest vorübergehend erholt. Für die Zukunft rät der Bund dazu, nur Bereiche ab mindestens 1'800 Metern auf Ski-Tourismus auszurichten.
Umdenkende Privathaushalte
Auch Schweizer Privathaushalte spüren den Klimawandel längst und bemühen sich um die Eindämmung privater Treibhausgas-Emissionen, die vorwiegend Verkehrsfragen, Heizangelegenheiten und den Warmwasserverbrauch betrifft. Neben der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel treiben immer mehr Privatpersonen die Umstellung auf erneuerbare Energien voran. Zur Kälte- und Wärmeisolierung kommen immer öfter energieeffizienter herstellbare Naturdämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen zum Einsatz und die Ernährung wird auf regionale Produkte umgestellt.
Die Konzentration auf regionale Lebensmittel gewinnt durch kürzere Transportwege und daraus folgender Reduktion von CO2-Emissionen an Relevanz. Doch obwohl Privathaushalte durch Anpassungen ihres Lebensstils vieles verändern können, lässt sich der Klimawandel Experten zufolge höchstens eindämmen, aber nicht aufhalten. Bei umdenkenden Privatpersonen liegt nicht die Hauptverantwortung, was das Gelingen der Eindämmung betrifft. Weiterhin sind es der Transportsektor und die Industrie, die die wichtigsten Stellschrauben bewegen können und müssen.
Genutzte Reduktionspotenziale
Schon 2015 verursachte der Verkehrssektor 32 Prozent der insgesamt 48,3 Millionen Tonnen, die Wissenschaftler pro Jahr für die CO2-Emissionen der Schweiz dokumentieren. Dadurch gelten Transport und Verkehr hierzulande als Hauptklimasünder. Touristiker denken allmählich um, indem sie mit angepasster Transportpolitik den Schienenverkehr stärken. Die SBB kann die jährliche Emissionsbilanz zumindest um über vier Millionen Tonnen reduzieren. Auch in der Landwirtschaft gilt es längst, Transport- und Verkehrsfragen zu überdenken.
Während sich am Methan-Ausstoss der Nutztiere wenig ändern lässt, bietet der Einsatz umweltfreundlicherer Maschinen der Landwirtschaft zumindest etwas Reduktionspotenzial. Aktuell geht die Schweizer Industrie bei der Reduktion mit gutem Beispiel voran. Obwohl kein Sektor energieaufwändiger ist, gelingt immer mehr Betrieben eine drastische Verminderung ihrer Emissionen.
Das gilt beispielsweise für Swissmem, die ihren Ausstoss in den vergangenen 20 Jahren um fast 60 Prozent reduzieren konnten. Laut dem Industriebetrieb sind diese Erfolge insbesondere auf den Einsatz möglichst energieeffizienter Maschinen zurückzuführen. Über 20 Prozent seiner Erfolgsbilanz erklärt sich Swissmem durch die Umstellung auf energieärmere Werkzeugmaschinen.