Vorteile von Vaporizern für die Gesundheit?
Das 20. Jahrhundert war das Säkulum der Zigarette. Das 21. Jahrhundert könnte hingegen das Säkulum des Vaporizers werden. Denn während heute die massiven Gesundheitsgefahren durch Rauchen allgemein anerkannt sind und nicht mehr hingenommen werden, hat der Vaporizer eher den Ruf als schickes, stilvolles und modernes Lifestyle-Produkt.
E-Zigaretten bieten einen ähnlichen Genuss mit dem Vorteil unvergleichlich breiterer geschmacklicher Stilrichtungen. Die Gesundheit werde hingegen bei Weitem nicht in demselben Masse angegriffen wie beim traditionellen Rauchen. Was ist dran am Ruf von Vapes als weniger ungesunde Alternative?
Inhalation von Heilpflanzen
Vaporizer sind offen für die Inhalation von Heilpflanzen und Heilkräutern verschiedener Art. Die Inhalation ist eine effektive Methode der Absorption ihrer Wirkstoffe. Was den Wirkungsgrad durch das Vapen angeht, so liegt dieser zwischen 34 und 56 % und damit weitaus höher als etwa bei CBD-Ölen (12 bis 35 %) und CBD-Kapseln (4 bis 20 %). Ausserdem kann die Wirkung nahezu unverzüglich einsetzen und bereits in zwei Minuten erfahren werden.
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Geringeres Risiko für Lungenkrebs
Beim Vaporizer geschieht die Inhalation durch Verdampfen weit unterhalb der eigentlichen Verbrennungsschwelle. Der Inhalt bei E-Zigaretten wird nämlich nur erhitzt, nicht wie Tabak verbrannt. Da zahlreiche Stoffe durch Erhitzung erst krebserregend werden, wird dieser Prozess bei Verdampfern vermieden. Laut der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England sei das Risiko, durch Vaporizer an Lungenkrebs zu erkranken, im Vergleich zu klassischen Tabakprodukten um 99,5 % verringert.
Gefahr für die Atemwege bleibt
Bei anderen Erkrankungen der Atemwege und der Lunge fallen die Unterschiede zwischen E-Liquids und Zigaretten allerdings nicht mehr so spektakulär aus. Nach einer Langzeitstudie der Universität Kalifornien mit 32.000 Teilnehmern sei die Gefahr für die Lungenerkrankungen Asthma bronchiale, chronische Bronchitis und chronisch-obstruktive Bronchitis durch das Dampfen im Vergleich zum Rauchen sogar um 30 % erhöht, während die allgemeine Schädlichkeit für die Lunge durch Vapen nur um etwa 160 % gegenüber dem Rauchen herabgesetzt sei. Mit EVALI entstand sogar durch das Vapen eine neue Lungenkrankheit, die mit toxischen Lungenschäden einhergeht und darüber hinaus auch die allgemeine Gesundheit angreift.
Todesfälle durch Dampfen?
Der Ruf der Vaporizer erlitt weltweit einen erheblichen Schaden, nachdem es bis Februar 2020 in den USA zu über 2.800 schweren Lungenentzündungen im Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten gekommen war. 68 Menschen verloren sogar ihr Leben. Allerdings kann für die Schweiz eine vorsichtige Entwarnung gegeben werden, denn die eingeleiteten Untersuchungen förderten zutage, dass den E-Liquids Vitamin-E-Acetat beigemengt wurde, das letztlich für den Ausbruch der Lungenerkrankungen verantwortlich sei. Ausserdem konnten viele Fälle von EVALI auf das synthetische Vitamin-E-Derivat zurückgeführt werden, das in der Schweiz nicht verwendet werden darf.
Eine Hypothese aus Catania
Die Forschung über die Folgen für die Gesundheit durch Vaporizer befindet sich allerdings noch in den Kinderschuhen. Deshalb sind allgemeingültige Aussagen in diese Richtung derzeit noch mit Vorsicht zu geniessen. Wie unsicher die Wissenschaft zu diesem Thema aktuell noch ist, zeigt eine Hypothese von Prof. Dr. Riccardo Polosa von der Universität im sizilianischen Catania. Dieser ging davon aus, dass zahlreiche Lungenerkrankungen, die bei Dampfern festgestellt wurden, in Wirklichkeit ihre Ursache in ihrem vorherigen Konsum klassischer Tabakprodukte hätten.
Um seine Hypothese zu prüfen, organisierte er eine Studie mit neun aktiven Vapern bei einer Dauer von dreieinhalb Jahren, die er mit einer Kontrollgruppe von zwölf Nichtrauchern verglich, die zugleich nicht dampften. Am Ende der Studie stellte der Wissenschaftler keine signifikanten Unterschiede zwischen den Abstinenzlern und den aktiven Dampfern, die vorher noch nie geraucht hatten, fest. Mit nur neun Probanden ist die Studienlage natürlich noch zu dünn, um gesicherte Aussagen zur vollständigen Ungefährlichkeit von E-Zigaretten für die Lungen zu treffen. Die Studie aus Catania lädt aber zu weiten Untersuchungen ein.