Wildwuchs soll wilden Wein schmackhaft machen

(Bildquelle: infoticker)

Extravagante Marketing-Kampagne zielt auf Mundpropaganda ab.

Der Weinkonzern Pernod Ricard hat sich etwas ganz Besonderes überlegt, um seine Marke Stoneleigh zu bewerben: Mithilfe von zwei Marketing-Agenturen hat das Unternehmen ein Haus in Sydney in eine lebendige Werbefläche verwandelt. Passend zu der neuen "Wild Valley"-Weinserie ist das Haus verwildert und von den verschiedensten Pflanzen bewachsen. Zwischen dem Wildwuchs ist natürlich noch genug Platz für einige Weinflaschen übrig.

Junges Publikum als Zugpferd

"Ich wollte etwas erschaffen, dass nicht Werbung ist, sondern etwas, das würdig ist, von Menschen überdacht und beredet zu werden, so dass ihre Gefühle und Gespräche mit anderen Menschen unser Medium werden, es durch Mundpropaganda verbreitet wird", erklärt Marketing-Managerin Sasha Pozniak von Pernod Ricard gegenüber "AdNews". Das im verwilderten Haus aufgenommene Foto- und Videomaterial wird auch später noch verwendet - das Haus wird es in dieser Form nur noch sechs Wochen zu bewundern geben.

Die Kampagne soll vor allem ein junges Publikum erreichen, erklärt Naomi Martin, Creative Director bei Werbe- und Marketingfirma Society Social: "Wir mussten ihren Lebensstil und ihr Umfeld infiltrieren, mit dem, was wir über die Marke aussagen wollten. Sehr wenige Marken machen das gut; es gibt viele nichtssagende Werbebotschaften, deswegen wollten wir sie mit etwas Interessantem überraschen und revolutionär sein."

Kampagne ohne sicheren Ausgang

Gekostet hat die Verwilderung des Hauses rund 500'000 Dollar - die Marke hofft aber, durch die Kampagne schlussendlich das Dreifache zu erwirtschaften. Ganz sicher sein, können sich die Verantwortlichen aber nicht. "Das ist nichts Sicheres; wir können nicht in einem Meeting sitzen und sagen, dass wir die Ziele zu 100 Prozent erreichen werden", meint Martin. "Wenn man aber immer nur auf Sicherheit aus ist, wird man nie entdeckt. Jede Marke kann heutzutage eine Reihe an interessanten Videos drehen, also mussten wir da mehr bieten."