Gestern Mittwoch, 15. Januar 2020, ist im Zoo Zürich der weltweit wohl älteste männliche Tamandua in Menschenobhut verstorben. Lorenzo wurde im Juni 1999 im Zoo Dortmund geboren und kam nach Aufenthalten in verschiedenen anderen Zoos 2014 in bereits vorgerücktem Alter nach Zürich.
In den letzten Wochen stieg sein Ruhebedürfnis, und seine morgendlichen Ausflüge mit den Tierpflegern in den Besucherbereich und in die Küche wurden kürzer. Aus seinem letzten Schlaf ist der 20-jährige Tamandua nun nicht mehr aufgewacht. Lorenzo war der letzte Tamandua im Zoo Zürich.
Tamanduas sind kleine Ameisenbären. Sie stellen am Boden und als gute Kletterer auch in den Bäumen Ameisen und Termiten nach. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt in Südamerika.
Krankheitsbedingte Einschränkung der Lebensqualität
Gleichentags musste sich der Zoo Zürich vom knapp 6-jährigen Flachlandtapir-Weibchen Oroja verabschieden. Oroja hatte seit Sonntag einige heftige epileptische Anfälle, die medikamentös nicht mehr kontrolliert werden konnten. Bei diesen Anfällen verletzte sie sich wiederholt. Zudem musste sie wegen Ertrinkungsgefahr bei einem Anfall von allen Bassins ferngehalten werden, obgleich Wasser ein wichtiger Teil des Lebensraums von Tapiren darstellt.
Mit ihren rund 200 Kilogramm Körpergewicht bedeuteten die Anfälle auch ein Risiko für die anderen Tiere und die Betreuungspersonen. Aus diesem Grund haben die Tierärzte nach einem wiederkehrenden Anfall beschlossen, sie einzuschläfern. Oroja zeigte in der Vergangenheit verschiedentlich "panikartiges" Verhalten (u.a. Durchbrechen von Absperrungen, einmal mit Verlassen der Aussenanlage und nachfolgendem Sturz in den Graben der Brillenbärenanlage), was möglicherweise im Zusammenhang mit dieser Erkrankung steht.
Oroja kam 2014 im Zoo Zürich zur Welt. Es leben nun noch das Männchen Mato und seine Tochter Paz im Zoo.