40. St. Galler Openair - eine erste Bilanz
03.07.2016 | 15:28
Langsam neigt sich das 40. Openair St. Gallen seinem Ende zu. Die Festivalveranstalter ziehen eine positive Bilanz. Der Headliner Radiohead krönte mit einem starken Auftritt die Vielfältigkeit, die auf den Bühnen geboten wurde. Das 40. Jubiläum des Festivals wurde mit einem Feuerwerk gefeiert.
Auch die diesjährige, 40. Ausgabe des Openair St.Gallen war kurz nach Vorverkaufsstart bereits ausverkauft. Dieses Wochenende feierten 20'000 Nachtschwärmer und jeweils 30'000 Personen Freitag bis Sonntag (110'000 Tageseintritte) fröhlich und friedlich den Geburtstag des Traditionsfestivals. 20'000 Personen besuchten bereits am Donnerstagabend das Festival, richteten ihre Zeltplätze ein, feierten an den Konzerten auf der Sternenbühne oder liessen sich von der Livekraft der jungen Ostschweizer Bands auf der neuen "Musig uf de Gass und Startrampe"-Bühne mitreissen.
"Alles endet, aber nie die Musik!"
Die St.Galler Panda Lux eröffneten das Festival am Freitag mit einer überzeugenden und mit "Haka"-Rufen gefeierten Darbietung. Die musikalischen Höhepunkte waren "Made in Germany": Casper heizte mit seinem energetischen Headliner-Auftritt die Stimmung auf. Diese wurde noch ausgelassener, als Deichkind mit ihrer riesigen Show für eine heitere Tages-Abschlussparty sorgten. Patent Ochsner spielten im gefüllten Sternenbühnen-Zelt ein Best-Of-Set, begleitet vom inbrünstigen Mitsingen des Publikums. Der australische Singer-/Songwriter Matt Corby spielte sich in die Herzen der Openair-Fans.
Den Auftakt am Samstag machten die Ostschweizer Pullup Orchestra, gefolgt von einem Gänsehaut-Auftritt von Rag'n'Bone-Man. Joris begeisterte mit seinen Liedern die Menge und Refused trotzten punkig den Regenschauern. Mit Annenmaykantereit betrat danach eine junge Band die Sitterbühne, von der noch viel erwartet werden darf. Caribou legte dann das Beet an, in dem sich die lang ersehnten Radiohead ausbreiten konnten. Die Band um Thom Yorke spielte ein über zweistündiges, hypnotisches Set – eine gelungene Zusammenstellung aus neueren Stücken und ihren alten, ganz grossen Songs. Mit Karma Police als letzter Zugabe beendeten die Briten ihren starken Auftritt auf einer Klimax.
Auf der Sternenbühne kann vor allem der Auftritt der quirligen The Very Best hervorgehoben werden.
Die Liberty Brass Band Junior blies zum letzten Festivaltag, gefolgt von The London Souls und einem gewohnt charmanten, herzlich empfangenem Bastian Baker, der soeben seinen Auftritt beendet hat. Nach den Konzerten des deutschen Poeten Alligatoah und des "S.O.B"-Sängers Nathaniel Rateliff mit seiner Band The Night Sweats, werden die Darlings Mumford & Sons das 40. Openair St.Gallen beschliessen. Die Band also, die mit ihrem spontanen All-Stars-Aufgebot 2012 für eine der wichtigsten Erinnerungen der letzten zehn Jahre gesorgt hat. Ein wehmütiger, aber würdiger Abschluss für die diesjährige Jubiläums-Edition.
Auf der Sternenbühne beenden Sunset Sons in diesen Minuten ihr Set. Die international bekannte Sophie Hunger wird das Piano an Tom Odell übergeben. Der Hitparadenstürmer konnte kurzfristig als Ersatz für Jess Glynne gebucht werden, die ihr Konzert am Freitag abgesagt hat.
Ein neues Quartier, ein History-Würfel, das ersehnte Feuerwerk und ein Platz für die Crew als Geburtstagsgeschenke
Zum 40. Geburtstag beschenkten die Veranstalter sich und das Publikum mit dem neuen Quartier "Plaza", das sich bereits im ersten Jahr zum gemütlichen Treffpunkt mit viel Charme und einem ganz eigenen Charakter entwickelt hat. Im Design Village können die Produkte von jungen Künstlern bewundert und gekauft werden, im Create Corner der Schule für Gesaltung setzt sich das Publikum in Szene, die erlesenen Getränke- und Verpflegungsstände ergänzen das bestehende Angebot und die holzverkleidete Bühne bot eine Plattform für Strassenkünstler und feinere Klänge.
Der "History-Cube" vor der Sternenbühne zeigt die vierzigjährige Geschichte des Openair St.Gallen in Bildern und nach dem Auftritt von Radiohead wurde auch der Wunsch des Publikums nach einem Jubiläums-Feuerwerk erfüllt.
Ein weiteres Überraschungs-Geburtstagsgeschenk verteilen die Veranstalter zum Festivalabschluss.
Der neue, ausgelagerte Campingplatz für die Crew wurde von den Helfern sehr geschätzt. Sie haben dadurch einen ruhigen Ort, an dem sie sich auch mal zurückziehen können.
Bewährtes Einlass- und Cashless-System
Erneut konnten Festivalfans bereits am Mittwoch anreisen und die Nacht im Wartebereich verbringen. Ca. 2'000 Personen haben die regnerische Nacht auf Donnerstag im Warteraum Eingang West (Abtwil) verbracht. Um Viertel vor Fünf am Donnerstag öffneten sich die Schleusen des Eingangs und die Festivalfans konnten flüssig das vollständig eingerichtete Gelände betreten.
Das elektronische Zahlungssystem lief routiniert und fehlerfrei. Auch die Zutrittskontrolle lief ohne Probleme. Wer sich vor oder während der Veranstaltung eine online Aufladung vorgenommen hat, erhält das Restguthaben aus der Onlineaufladung automatisch nach 15 Arbeitstagen nach der Veranstaltung auf das bei der Registrierung angegeben Zahlungsmittel zurück. Personen, die sich nicht online registrierst haben, können vom 3. Juli 2016 bis 3. Juli 2018 auf www.raiffeisen.ch/openairsg, ihre IBAN-Kontonummer sowie ihren Namen, die Adresse sowie die auf dem Chip deines Festivalbändels eingelaserte UID-Nummer und Sec. No. eingeben und das Restguthaben wird dem Konto gutgeschrieben.
Besucher sollen Zelt nach Hause nehmen
Das Zeltdepot wurde auch dieses Jahr beibehalten: Pro mitgebrachtes Zelt zahlten die Besucher 20 Franken, erhielten dafür eine Plakette, welche sie beim Verlassen des Geländes zusammen mit dem Zelt wieder vorweisen mussten, um die 20 Franken zurückzuerhalten.
Eine Bilanz wird erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich sein.
Keine Zwischenfälle
Zwischenfälle gab es keine – die Sanität hatte hauptsächlich Bagatellfälle zu behandeln. So wenige, wie in den letzten Jahren nicht mehr.
Das Datum für die 41. Ausgabe des Ostschweizer Traditionsfestivals ist bereits fixiert: Am 29. Juni bis zum 2. Juli findet 2017 das Openair St.Gallen statt.