Infoticker

Apotheker in der koordinierten Versorgung stärken

(Bildquelle: infoticker)

Apothekerinnen und Apotheker könnten künftig zusätzliche Aufgaben in der ambulanten medizinischen Versorgung übernehmen, etwa bei der Abgabe von Medikamenten bei leichten Erkrankungen, in der Prävention oder in der Begleitung chronisch kranker Menschen. Dies zeigt der Bundesrat in einem Bericht...

Apotheken könnten in der medizinischen Grundversorgung stärker als Beobachtungs-, Beratungs- und Koordinationsstelle im Präventionsbereich agieren, wie der Bundesrat in seinem Bericht über die Positionierung der Apotheken in der Grundversorgung aufzeigt. So könnten Apothekerinnen und Apotheker zum Beispiel vermehrt in die therapeutische Begleitung chronisch kranker und betagter multimorbider Menschen eingebunden werden. Um Nutzen und Vorteile solcher koordinierter Behandlungsformen zu prüfen, begleitet der Bund zwei Pilotprojekte zu bestimmten Patientengruppen wissenschaftlich:

Die Projekte sollen zeigen, ob die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu einer Qualitätssteigerung bei der ambulanten Medikamentenversorgung der ausgewählten Patientengruppen führt und unter welchen Rahmenbedingungen sich solche Zusammenarbeitsformen erfolgreich etablieren können. Die Auswertung der Ergebnisse wird voraussichtlich 2018 vorliegen.

Verschiedene Massnahmen

Der Bundesrat hat bereits verschiedene Massnahmen umgesetzt, um die Apothekerinnen und Apotheker stärker in der Grundversorgung zu positionieren. Ihnen kommt in der medizinischen Grundversorgung eine wichtige Rolle zu, da sie für viele Menschen einen einfachen und niederschwelligen Zugang zu medizinischer Beratung bieten. Das revidierte Heilmittelgesetz wird es ihnen beispielweise erlauben, für leichte Erkrankungen gewisse verschreibungspflichtige Arzneimittel direkt und ohne Vorliegen einer ärztlichen Verordnung abzugeben. Das revidierte Medizinalberufegesetz sieht eine entsprechende Ausbildung vor.

In seinem Bericht zum Postulat Humbel betont der Bundesrat, dass die Positionierung der Apothekerinnen und Apotheker in der Grundversorgung nicht isoliert betrachtet werden kann. Ziel ist es, die medizinische Grundversorgung als Ganzes zu stärken und die Koordination unter allen Leistungserbringern zu fördern. 2013 hat die Stimmbevölkerung die neue Verfassungsbestimmung zur medizinischen Grundversorgung mit 88 Prozent angenommen.