Asyl-Notunterkunft in Niederscherli schliesst ihre Tore
02.06.2017 | 14:55
Da die Anzahl der Asylgesuche in den vergangenen Monaten deutlich gesunken ist, schliesst der Kanton die Notunterkunft in Niederscherli per 31. August 2017. Es wird geplant, die Zivilschutzanlage Bodengässli in die strategische Reserve des Kantons zu überführen. Sollten die Asylgesuche wieder...
Als Folge der weltweiten Flüchtlingskrise stiegen auch in der Schweiz die Asylgesuche im Jahr 2015 auf rund 40'000 an. Der Kanton war während dieser Zeit verpflichtet, für die ihm zugewiesenen Personen Unterbringungsplätze zur Verfügung zu stellen. Dank der Mithilfe der Gemeinden konnten zahlreiche unterirdische Notunterkünfte bereitgestellt werden.
Entgegen der offiziellen Prognosen des Staatssekretariats für Migration sanken die schweizweit eingereichten Asylgesuche 2016 mit rund 27'000 deutlich, womit sich die Zahlen auf dem Niveau vor 2015 befanden.
Aufgrund der zurückgegangenen Zuweisungen an den Kanton Bern ist momentan eine grosse Anzahl der kantonalen Unterbringungsplätze nicht belegt. Hinzu kommt, dass der Kanton die ihm zugewiesenen Asylsuchenden bevorzugt in oberirdischen Kollektivunterkünften unterbringen will. Dies hat dazu geführt, dass die unterirdischen Notunterkünfte nur noch gering ausgelastet sind.
Schliessung der Notunterkunft Bodengässli per 31. August 2017
Auch die Notunterkunft Bodengässli war in den letzten Monaten unterbelegt. Aus diesem Grund haben der Kanton und die Gemeinde Köniz vereinbart, den Betrieb per 31. August 2017 einzustellen. Die Umplatzierung der betroffenen Asylsuchenden in oberirdische Unterkünfte wird durch den Betreiber Heilsarmee Flüchtlingshilfe organisiert.
Überführung der Notunterkunft in die strategische Reserve
Die Gemeinde Köniz stellt dem Kanton die Zivilschutzanlage Bodengässli weiterhin zur Verfügung, um auch in Zukunft einen Beitrag zur sicheren Unterbringung von geflüchteten Menschen zu leisten. Der Kanton möchte die Notunterkunft in die strategische Reserve übernehmen. Im Fall eines erneut starken Anstiegs der Asylgesuche könnte die Zivilschutzanlage so innert kurzer Frist wieder in Betrieb genommen werden.
Grosse Unterstützung durch die Bevölkerung
Der seit Inbetriebnahme November 2015 störungsfreie Betrieb wurde durch die engagierte Mitarbeit der Gemeinde Köniz und die unterstützende Haltung der Bevölkerung ermöglicht. Der Kanton, die Gemeinde Köniz und die Heilsarmee Flüchtlingshilfe sind erfreut und dankbar, dass zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer das Vorhaben während der Betriebsdauer unterstützt haben.
Artikelfoto: Jschinke (CC BY-SA 3.0)