Infoticker

Ausländer im Anmarsch: Der Tourismus-Sommer wird heiss

(Bildquelle: infoticker)

Die Wintersaison war für den Schweizer Tourismus schwierig. Die Zahl der Übernachtungen stieg mit geschätzten 0,6 Prozent nur leicht. Die Aussichten für die Sommersaison sehen dagegen freundlicher aus. Die Zahl der ausländischen Gäste, insbesondere aus den sogenannten Fernmärkten wie China oder den...

Für die kommenden zwei Jahre zeigt die Entwicklung für den Tourismus nach oben. Auch der alpine Raum dürfte sich erholen.

Wintersaison 2016/17: Tourismus vor grossen Herausforderungen

Wegen der ungünstigen Witterungsverhältnisse war die Wintersaison eine Herausforderung für die Schweizer Tourismuswirtschaft. Gemäss Schätzung der KOF stieg die Zahl der Logiernächte im Winter gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent. Die Nachfrage inländischer Gäste entwickelte sich mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent leicht positiv.

Die ausländische Nachfrage erholte sich mit einem Plus von 0,6 Prozent, nach dem starken Rückgang im Vorjahr, allerdings nur bescheiden. Die Nachfrage von Gästen aus Europa war rückläufig. Demgegenüber verzeichneten die Fernmärkte einen kräftigen Zuwachs. Dank eines Anstiegs der Logiernächte inländischer Gäste, stieg die Zahl der Logiernächte im Alpenraum wieder leicht an. Am dynamischsten entwickelten sich aber weiterhin die Städte.

Prognose Sommersaison 2017: Rückkehr zum Wachstum dank ausländischen Gästen

Da wieder mehr Gäste aus dem Ausland, insbesondere den Fernmärkten, in der Schweiz logieren dürften, wird sich die Sommersaison positiver entwickeln als noch im vergangenen Jahr. Die Talsohle der Logiernächtezahlen der Touristen aus dem Euroraum sollte durchschritten sein. Mit der zu erwartenden Konjunkturerholung im Euroraum dürften wieder mehr Gäste aus diesen Destinationen in die Schweiz reisen. Insgesamt wird für die Sommersaison eine Zunahme der Zahl ausländischer Logiernächte von 2,1 Prozent erwartet.

Bereits im vergangenen Jahr war die Entwicklung der inländischen Logiernächte äusserst positiv. Dies dürfte sich auch in der kommenden Sommersaison fortsetzen. Prognostiziert wird ein Anstieg von 1 Prozent. Da wieder mehr Gäste aus Europa in die Schweiz reisen, wird sich die Zahl der Logiernächte im Alpenraum erholen. Die Städte entwickeln sich hinsichtlich der Logiernächte weiterhin dynamisch.

Positivere Aussichten für den Tourismus

Angesichts der guten Inlandsnachfrage und der Belebung bei der Auslandsnachfrage zeigt die Entwicklung der Logiernächte in den kommenden zwei Jahren wieder nach oben. Die inländische Nachfrage wird sich weiterhin positiv entwickeln und die ausländische Nachfrage wird sich deutlich erholen.

Die Entwicklung im alpinen Raum wird die Rückschläge der vergangenen Jahre verdauen. Die städtischen Regionen setzen ihren Wachstumspfad fort. Für das laufende Jahr wird angesichts der wieder anziehenden Auslandsnachfrage und der weiterhin positiv gerichteten Inlandsnachfrage mit einer Zunahme der Gesamtnachfrage gerechnet.

Gleichzeitig dürfte sich die Ertragsseite aufgrund der stabilen Wechselkurssituation und der allmählichen Verbesserung der realen Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Dennoch gibt es aufgrund der Wettbewerbssituation kaum Raum für Preiserhöhungen.

Spezialanalyse: Strukturanalyse Parahotellerie

Neben der klassischen Hotellerie spielen kommerziell bewirtschaftete Ferienwohnungen, Kollektivunterkünfte und Campingplätze, die sogenannte Parahotellerie, eine wichtige Rolle im Schweizer Tourismus. Auf sie entfallen schweizweit rund 44 Prozent aller Betten und 30 Prozent aller Logiernächte. Ihre Bedeutung ist insbesondere im Alpenraum hoch. Die Nachfrage stammt hauptsächlich aus dem Inland.

Als neue Übernachtungsform hat das Angebot von Airbnb in den letzten Jahren stark zugenommen und dürfte in den kommenden Jahren weiter wachsen. Wichtig ist Airbnb in den Städten und in Regionen mit vielen Ferienwohnungen. Die Plattform bietet die Chance, die Parahotellerie auch den ausländischen Touristen stärker zu vermitteln. Für die klassische Hotellerie dürfte sich der Konkurrenzdruck jedoch erhöhen.

Artikelfoto: narya (CC0 Public Domain) - (Bild: Zermatt, Matterhorn)