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Blick ins Innere einer aussergewöhnlichen Baustelle

Die Bauarbeiten an Kongresshaus und Tonhalle konnten losgehen. Stadtpräsidentin Corine Mauch und Hochbauvorsteher André Odermatt gaben nach Abschluss der Vorbereitungsarbeiten den Startschuss für ein technisch und architektonisch so reizvolles wie herausforderndes Unterfangen.

Mitte Juli ging es los mit den Vorbereitungsarbeiten zur Instandsetzung und Erweiterung von Kongresshaus und Tonhalle. Die denkmalpflegerisch wertvollen Ausstattungselemente und Oberflächen sind gesichert worden, die Gerüste der Restauratoren stehen, die Baustelle wurde erschlossen. Der Panoramasaal von 1985 ist weitgehend abgerissen. Nun können die eigentlichen Bauarbeiten beginnen.

Grössere Kongresse für Zürich

Um diesen wichtigen Moment in einem aussergewöhnlichen Projekt zu begehen, haben Stadtpräsidentin Corine Mauch und Hochbauvorsteher André Odermatt heute, Mittwoch, einen symbolischen "Spatenstich" vorgenommen: Sie entfernten einen letzten wertvollen Spiegel aus dem Konzertfoyer der Tonhalle und legten dabei drei verschiedene Epochen (30er-, 50er- und 80er-Jahre) der für das Bauwerk typischen Sgraffito-Verzierungen frei. Begleitet wurden sie von Hans Syz, dem Vizepräsidenten der Kongresshaus-Stiftung Zürich, und dem Architekturteam um Elisabeth Boesch und Roger Diener.

Die Stadtpräsidentin würdigte die Qualität der Tonhalle als Konzertsaal und des Kongresshauses als wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort. "Das neue, umgebaute und optimierte Kongresshaus wird für grosse Kongresse besser genutzt werden können", sagte sie. "Mit den zusätzlichen Kapazitäten hat das Kongresshaus gute Voraussetzungen, um auch grössere Kongresse nach Zürich zu holen und die lokalen Bedürfnisse der Hochschulen und der Wirtschaft im Veranstaltungsbereich abzudecken."

Filigranes Bauwerk

Für Hochbauvorsteher André Odermatt ist die Instandsetzung eigentlich eine Inwertsetzung: "Auf dem hart umkämpften Kongressmarkt", sagte der Stadtrat anlässlich der Medienkonferenz, "dürfte die Erhaltung und gleichzeitige Modernisierung des architektonisch und denkmalpflegerisch wertvollen Baus ein gutes Verkaufsargument sein. Zürich hebt sich von der Anonymität hypermoderner Kongresshallen angenehm ab."

Nachdem die Vorbereitungs- und Rückbauarbeiten im Inneren sowie die Abbrucharbeiten im Bereich des Gartensaals terminegerecht starten konnten, wird nun die Schadstoffsanierung vorangetrieben. Anschliessend beginnen die Aushubarbeiten und die Rohbauarbeiten. In den nächsten zwei Jahren entsteht seeseitig ein neuer Gartensaal mit Dachterrasse, die denkmalpflegerisch wichtigsten Räume werden restauriert und die Gebäudetechnik wird komplett erneuert. Ausserdem erfährt die filigrane Baustruktur eine statische Ertüchtigung, auch um die vorgeschriebene Erdbebensicherheit zu gewährleisten.

Bei planmässigem Baufortschritt findet die Eröffnung des neuen Kongresshauses und der Tonhalle im Jahr 2020 statt. Der Objektkredit für das Bauvorhaben beträgt 165 Millionen Franken und wurde im Juni 2016 an der Urne mit rund 75 Prozent Ja-Stimmen gutgeheissen.

Artikelfoto: Stadt Zürich